MoinZ
Hat mal wer nach den Bedeutungen der Oktanzahl geschaut ?
Nicht ? Schau an ... so liest es sich auch.
Entgegen den hier zum besten gegebenen Ansichten ist der Wert
der Oktanzahl eine Angabe über den zündhemmenden Zusatzstoff
Isooktan, welcher die Zündfähigkeit des Sprits herabsetzt.
Je mehr von dem Zeug da drin ist, desto langsamer verbrennt der Sprit.
Hierduch wird natürlich die Brenndauer im Motor verlängert,
da die Flammfront deutlich langsamer ist und länger
auf den Kolbenboden einwirkt.
Ist die Drehzahl entsprechend hoch, so überholt sie
sozusagen die Flammfront und das Klopfen entsteht,
da die alte Flammfront das neue Gemisch entzündet,
also unabhängig vom Zündfunken die Verbrennung
einleitet.
(sehr grob dargestellt)
Klopfsensoren können dem Steuergerät den Punkt
der Selbstentzündung mitteilen und das Steuergerät
kann dann den Zündzeitpunkt dem Bedarf anpassen.
Ohne entsprechende Sensorik muss der Zündzeitpunkt
im betreffenden Drehzahlbereich bereits auf der sicheren
Seite sein, sonst gibt es Probleme.
Unterm Strich ist die Nutzung der trägeren Verbrennung
durch ihre längere Einwirkzeit auf den Kolben leistungssteigernd,
jedoch nur und ausschließlich im definierten Bereich.
Im Alltagsverkehr mit euren Motörchen im Töff ein sinnloser Mumpitz.
Allerdings ist der hochoktanige Stoff bei längere Lagerung
stabiler und nimmt weniger Wasser auf.
Es schadet auch nicht, wenn man das Zeug öfter tankt.
Vollgaseskapaden mit nicht angepassten Zündkurven
können dann halt zum Motorschaden führen,
müssen es aber nicht unbedingt.
Hochverdichtet ist hier übrigens kein Motorrad,
das fängt erst bei 13:1 überhaupt an.
Gruss, Jochen !