Es ist und bleibt ein Großserienprodukt, dessen Teile von verschiedenen Zulieferern werden im Akkord zusammengefügt. Dabei passiert es zu zwangsläufig, dass mal eine schlechte Charge dabei ist, oder der Arbeiter es eben nicht so genau nimmt mit den Einbautoleranzen.
Ende der 90er Jahre habe ich mit einer 955i am Cup teilgenommen. Nur kurze Zeit, denn immer wieder gab es technische Probleme. z.B. verursachte das von Triumph vorgeschriebene Syntheticöl immer wieder eine durchrutschende Kupplung. Drei verschiedene Sorten hat mein Händler ausprobiert, jedes Mal mit Wechsel der Beläge. Das ging nicht nur gehörig ins Geld, sondern trieb auch den Blutdruck nach oben, wenn man wieder mal das Wochenende und Veranstaltung abschreiben musste. Irgendwann hatte ich die Nase voll, habe Mineralöl von irgendeiner Tanke eingefüllt und hatte seitdem nie wieder Probleme. Auch das Getriebe war sehr knorrig, hin und wieder flog auch mal der Gang raus während der Hektik eines Rennens. Nachdem sich während eines Laufs in Oschersleben die Schaltgabel verabschiedet hatte, und die Vertragswerkstatt mir diese gegen ein gebrauchtes Teil ersetzt hatte, ließ sich das Getriebe auf fortan butterweich schalten. Und selbst nach mehreren tausend Km Sprintrennen und Renntrainings funktionieren Kupplung und Getriebe heute noch bestens. Mit Mineralöl und Lucas Kupplungsbelägen!
Ich könnte noch weitere Beispiele für Defekte oder Mängel nennen, die in der Szene (Redakteure von Motorradzeitungen, englischsprachige Foren) bekannt waren, aber von offizieller Stelle zu meinem Bedauern als Einzelfall angesehen wurden. Nur so viel: Sollte bei meiner NN02 das Problem mit dem QS weiter bestehen, werde ich mich nach einer Alternative für den QS umsehen -vielleicht bei Tellert.