@Triplemartin Danke für deine Rückmeldung. Ich habe den Schritt zum M9RR gewagt und den Power5 auf später geschoben. ;)
Moin zusammen,
mein Fazit nach ca. 350km nach dem Umstieg vom CRA3 auf den M9RR: (Fahrwerk in Werkseinstellung, Luftdruck 2,4/2,9, Fahrer irgendwo beim Normgewicht.)
- Eigendämpfung: Da dürften beide sehr gleich - also für meinen geschmackt sehr gut - sein. Der PAGT2 war jedenfalls merklich härter.
- Langsame Fahrt/Serpentinen: Das Motorrad ist auch bei langsamsten Geschwindigkeiten und starken Lenkwinkeln einfach zu dirigieren.
- Verhalten bei gerader Fahrt: Der M9RR ist etwas spurstabiler als der CRA3, ist nicht so super-sensibel um die Mitte herum (mit dem CRA3 war ich ein Tick mehr am "Pendeln"), braucht weniger Korrektur. Der PAGT2 ist dagegen noch etwas spurstabiler (mir etwas zu viel). Unebenheiten (längs und quer), sowie Asphaltflicken/Bitumenstreifen interessieren den M9RR subjektiv etwas weniger als den CRA3; da werde ich im Sauerland noch einiges testen können.
- Und in Kurven: Das Einleiten der Kurve geschieht quasi telepathisch. Der M9RR ist wärend und auch nach dem Einfahren sehr transparent und ohne Überraschungen; kein ungewünschtes Hineinkippen aber auch kein Aufwand erforderlich um die Fuhre in Schräglage zu bekommen. Korrekturen der Linie in Schräglage sind eine Leichtigkeit, beim Bremsen gibt es kaum Aufstellmoment, der CRA3 zeigt hier ein Hauch mehr. Bei kühlem runzeligen Asphalt (quasi nur noch Makroverzahnung) habe ich beim M9RR in einer Kurve beim sportlichen Herausbeschleunigen die Haftgrenze erreicht, wo ich vom CRA3 diese noch nicht erwartet hätte; das Fahrverhalten war aber vollkommen unkritisch, etwas Druck raus nehmen und Ruhe war; kein Rutscher.
- Nässe/Kälte: Auch das "durfte" ich schon ausgibig testen nachdem der Reifen 50km drauf hatte. Bei der Witterung (12°C, kräftiger Regenschauer vorüber, leichter Nieselregen anhaltend) angepasster Geschwindigkeit absolut unproblematisch. Drainage funktioniert gut. Bei ca. 250km drauf habe ich gestern auf feuchter Straße mal die Haftung hinten ausprobiert (geradeaus, 3. Gang, Gas voll auf, Beschleunigung bis Landstraßentempo) und muss sagen der Reifen hat mich positiv überrascht! Kein Druchdrehen, kein Zucken, nix; und das bei um die 12°C mit Bewölkung, das hätte ich nicht unbedingt erwartet. Der CRA3 kann das genauso gut. Wenn es aber Richtung Gefrierpunkt geht würde ich definitiv auf den CRA3 gehen, da er noch etwas mehr Temperatur aufbaut und etwas mehr Negativprofil hat. Der PAGT2 ist hier auch eine sehr gute Wahl (getestet bei einstelligen Temperaturen und Regen auf Dolomitentour), aber da ich persönlich den CRA3 dem PAGT2 vom Handling her vorziehe, ist für mich die Wahl klar.
- Temperatur im Reifen: Bei besagten Bedingungen kommt der Reifen nach ein paar mehr Kurven als es der CRA3 braucht gut auf Temperatur und man merkt deutlich, wie der Reifen an Dämpfung und das Gummi an Flexibilität gewinnt (z.B. wenn man mit dem Fingernagel die Druckprobe macht zwischen warmer Mitte und kalter Flanke.) Ergo: Immer schön warm fahren, selbst nach kurzem Stop oder langer Geradeausfahrt.
- Reifenbild: Sorry, habe keine Bilder gemacht. Bei sehr ähnlichen Temperaturen (+/-2°C) die Speedy die gleichen Kurven hochgefahren im 2./3. Gang, sportlich aus den Ecken hat der CRA3 ein paar Grad mehr Temperatur aufgebaut und zeigt ein paar der bekannten kleinen "Gummi-Würstchen", die sich wieder weg fahren, der M9RR ist dann auch schon mehr als handwarm und zeigt ein glattes bis leicht schuppiges Bild.
Jetzt bin ich gespannt auf die nächsten paar tausend Kilometer und hoffe, dass ich vielleicht auch noch einen Power 5 dieses Jahr im direkten Vergleich drauf ziehen kann.
DlzG
EisenReiter3