Ich komm auch 220km, aber nur incl. Reserve dann is Schluss mit Lustig. Dann hisse ich die weiße Flagge und fluche in mich, weil ich am Mopped keinen reservekanister habe
Zum Öldruckfred zurück:
Ich fahre mit meiner davon betroffenen 22er Speedy seit 2000km zusätzlich mit Öldruckmanometer rum, habe die Drücke der alten und (seit April...) neuen/geänderten Pumpe aufgezeichnet. Als das Update 04/22 kam, habe ich zusätzlich über eine Adapterleitung den Öldruckschalter simuliert, um zu sehen wann vor dem Update - und wann nach dem Update eine Warnmeldung generiert wird.
Ist eine Berufskrankheit, ich bin Motorenbauer und glaube generell nichts, was mir keiner glaubhaft begründen kann.
Die gesamten Details füllen viele Seiten, würden hier den Rahmen sprengen. Ganz eng zusammengefasst:
Ölpumpe: Wenn der Öldruck den Werksangaben entspricht (wobei hier die angegebenen Bedingungen zu beachten sind), ist der Tausch der Ölpumpe nicht zwingend nötig. Die Pumpe ist identisch bis auf das kleinere Antriebsrad, plus zugehöriger Kette natürlich, welche im übrigen ein Serienteil der 765er Motoren ist. Praktisch würde der Tausch des Ritzels reichen, was sehr viel Arbeit spart da das ziehen der Öl/Wasserpumpe einen Rattenschwanz an Nebenarbeiten bedingt. Zudem ist diese Arbeit (Ritzel ab/anbauen) im WHB sogar beschrieben - das einzige Problem ist die Tatsache dass das Ritzel nicht einzeln verfügbar ist...
Aber: mit dem kleineren Ritzel passt jedoch die Kettenführung nicht mehr optimal, es gibt hier noch keinen angepasste Führung (Das Pumpenritzel ist mit 4 Zähnen weniger auch wesentlich kleiner- demensprechend läuft die Kette nicht mehr in dem Bereich wo sie vorher lief) Das sollte noch verbessert werden - mit der alten Pumpe/Ritzel läuft die Kette besser.
Lässt sich etwas verbessern indem man die Führung etwas nacharbeitet bzw. maximal nach rechts versetzt - macht aber garantiert nicht jede Werkstatt. Und gerade jetzt in Stoßzeiten ist diese recht aufwendige Arbeit nicht leicht mit der gebotenen Sorgfalt zu erledigen.
Zudem bringt die Änderung der Übersetzung gerade einmal +16% mehr Drehzahl=Menge=Druck (in etwa, da die Drehzahl nicht 1:1 auf Druck übertragbar ist) Daher hatten hier auch schon einige eine Warnmeldung trotz geänderter Pumpe(nübersetzung). Daher würde ich wenn nicht nötig - auch garantiert nicht auf den Tausch der Pumpe bestehen. Ebenso ist eine Rückrufaktion absurd da die meisten Motoren die Drücke erreichen - wie auch alle 2021er Modelle.
Nicht zu unterschätzen ist die Ölqualität, hier nur mal Motul betrachtet natürlich gibt es auch noch weitere gute Hersteller: Mit 15W/50 aus der 5100er Serie wird mit der neuen Pumpe gerade noch der Sollwert erreicht (3,25 bar bei 5000U/min und 84°C), nach weiterer Temperaturerhöhung nicht mehr, was jedoch auch kein Muss ist.
Mit Motul 300V der gleichen Viskositätsklasse ist der Druck um ca. 0,3bar höher, bei hohen Temperaturen fällt der Druck zudem nicht so stark ab. Also wer ohne geänderte Ölpumpe gerade noch so, oder gerade nicht mehr den Sollwert erreicht, sollte auch mal überprüfen ob man seinem Premium-Mopped auch Premium-Ölqualität gönnte.
15W-xx steht nicht in der Speedy-Vorgabe, ja. Dadurch werden übrigens ohne geänderte Software Fehlermeldungen beim Kaltstart begünstigt, wie es auch bei mir nach dem 1000er Service (Wechsel von 10W/40 auf 15W/50 merklich öfter auftrat. Denn das 15er Öl kommt kalt nicht ganz so schnell an die Schmierstellen, und auch an den Öldruckschalter.
Die neue Software (Release Mitte 04/2022) überwacht den Druck nach dem Start erst, sowie die Drehzahl von 1500 U/min überschritten wurde. Zudem macht es einen Unterschied ob unterhalb dieser Drehzahl der Schalter anspricht und dann sofort die Drehzahlschwelle überschritten wurde, dann erfolgt eine verzögerte Meldung (nach ca 3 Sekunden). Dies wohl deswegen damit auch nach Idiotenstart mit geöffnetem Gashahn keine Warnmeldung erfolgt.
Im Fahrbetrieb erfolgt nun eine Warnmeldung SOFORT wenn oberhalb 1500 U/min der Öldruckschalter auch nur kurz anspricht - nachdem dies der eigentlich wichtige Bereich ist und darunter keine nennenswerte Leistungsabgabe zu erwarten ist, eine gute und sichere Lösung.
Ich hoffe ich habe hier ein paar Sachen aufklären können. Wobei dies eigentlich auch Triumph hätte tun sollen.... die Ursache der ganzen Misere war wohl wirklich eine mies programmierte Software ab den 22er Modellen, hier waren wohl die meisten betroffen.