Komme von einer 1050 RS (2018) und kann die Eindrücke zur RS/RR bestätigen. Der Motor hat klar mehr Vibrationen im Vergleich zum Vorgänger und läuft gefühlt rauer. Insofern kann ich die Eindrücke aus vielen Tests nachvollziehen.
Dafür hat der Motor nach oben raus so viel mehr Power, die man allerdings auf der Landstraße kaum ausfahren wird können. Dafür wird die Maschine auf einem Track Day fantastisch funktionieren und deutlich schneller sein als die alte Maschine (vgl. auch die Tests der PS zu RS und kürzlich auch RR).
Auch den Eindruck vom Sound kann ich teilen, die alte war ein Stück mehr charaktervoll, noch kerniger in unteren Drehzahlen, vor allem das Sprotzeln der doppelflutigen Arrow-Anlage beim Runterschalten fehlt bei der Neuen. Beim Beschleunigen und in höheren Drehzahlen klingt aber auch die 1200er Maschine sehr eindrucksvoll, das Ansauggeräusch macht hier den Sound.
Auch war der Vorgänger für die Landstraße komfortabler abgestimmt. Vermutlich weniger harte Federn und/oder weniger Öl in der Gabel. Die neue RS, aber auch die RR sind aufgrund der insgesamt sportlichen Positionierung seitens Triumph klar straff ausgelegt, um entsprechend auf dem Race Track bzw. bei sehr sportlicher Fahrweise gut zu performen.
Die Sitzposition auf der RS ist jedoch weniger sportlich ausgefallen, weniger Vorderrad orientiert als auf dem Vorgänger - dem neuen Zeitgeist bei vielen Naked Bikes geschuldet, was ich ein wenig schade finde. Dennoch ist die RS sehr gelungen, ein im Vergleich zum Vorgänger ganz anderes Motorrad mit viel mehr Handlichkeit und Leichtigkeit im Kurvengeläuf.
Als die RR vorgestellt wurde, hat sie gleich mein Interesse geweckt. Neben der für mein Empfinden hervorragend gelungenen Optik ist die Ausstattung mit dem elektronischen Fahrwerk ein Kaufargument - gerade auch für die Landstraße. Die 1050er hatte ich im Frühjahr verkauft, da ich eigentlich den Fuhrpark reduzieren wollte. Ein sportliches Bike hat mir allerdings bereits nach kurzer Zeit gefehlt. Meine Bonneville T120 ist da kein Ersatz. ;-)
Daher die RR zweimal Probe gefahren, auch nochmals im direkten Vergleich mit der RS. Vom Gesamtkonzept und Design habe ich sie gleich ins Herz geschlossen - bereits jetzt ein weiterer Klassiker in der Motorradgeschichte. Klasse, dass sich Triumph das traut, da die Absatzzahlen sich hier vermutlich in Grenzen halten werden. Kurzum, ein Exemplar wartet schon beim Händler und wartet auf Zulassung. Kleinere Mods sind auch schon in Planung und Parts geordert...