So, erledigt!
Nun eine kleine Geschichte dazu, die anderen vielleicht helfen kann.
Angefangen hat das ganze damit, das ich nach dem heizen, das Moped abgestellt habe und mit Kühlwasser aus dem Ausgleichsbehälter gelaufen ist. (ca 0,5 bis 1 Liter).
Hab mich gewundert und ganz Blauäugig geglaubt "Des wird scho wieder" (Blödsinn). Hab in den Ausgleichbehälter geschaut und leicht öl gefunden, dann einfach wieder aufgefüllt. (Ignorieren Hilft nicht )
Bin dann später zu unserm Triumph Handler gefahren um für was anderes Teile zu holen, dabei hab ich Ihn drauf angesprochen und er meinte das der Deckel vom Kühler kaputt ist und getauscht gehöre, da er den Druck nicht halten kann (So alt ist der Moped gar nicht Bj 09 und 30tkm).
Wir haben mal den Ausgleichbehälter geöffnet und
Fu** !!!!! soviel wars nicht vorher!!!
Der Freundliche meinte noch "Machst die Kopfdichtung, Motor musst dafür nicht ausbauen, neue Dichtung und gut"
Also ab in die Garage, keinen Meter mehr fahren und zerlegen!
Verkleidung links runter, Deckel vom Kühler kontrollieren und siehe da......
Ok, Befund: Sch**** Zylinderkopfdichtung im Ars**. Und das im Sommer, verdammte Axt, ich wollte doch fahren und nicht schrauben bei schönem Wetter.
Aber wenn der Bock das so will, wird er halt zerlegt.
Vorher noch einen Dichtungssatz beim Freundlichen bestellt und einen neuen Kühlerdeckel ( 390,-€)
Sitzbank, Tank und Luftfilterkasten runter, Verkleidungen vorne weg und Zündspulen raus.
Drosselkappen und Einspritzleiste weg. Dann erst mal Wasser ablassen (Einfach den Schlauch links in eine Wanne lassen).
Kühler abbauen und dann den Krümmer raus. Auf die Lambdasonde achten, fand ich doof wegzubauen. Stecker befindet sich rechts neben dem hinteren Dämpferbein und ist bescheiden zu lösen.
Dann Krümmer raus.
Pumpe für die Sekundärluft demontieren und dann geht's auch schon an den Ventildeckel.
(Achtung, auch zum lösen gibt es eine vorgeschriebene Reihenfolge)
Dann geht's auch schon an die Grundeinstellung (1.Zylinder Zünd OT) um weiterarbeiten zu können.
Rechts den Montagedeckel am Motor öffnen und durchdrehen (nicht selber, sondern den Motor)
Man beachte hierbei, das dort 3 Markierungen für die jeweileigen oberen Totpunkte (OT) der einzelnen Zylinder ist. Auch hilfreich beim Ventile einstellen.
Dazu muss oben an den Nockenwellen (Eingang und Ausgang die markierungspfeile zueinander stehen und auf Höhe des Zylinderkopfrandes. Das "T1" auf der Nase am rechten Motordeckel.
Ich habe mir zusätzlich noch die kette auf den NW-Rädern markiert (vorher mit Bremsenreiniger sauber machen und mit einem Lackstift markieren) sowie kleine Kerben auf dem NW-Lagerblöcken zur Nockenwelle (Sicher ist sicher ist sicher ist sicher)
Dann wird der Kettenspanner auf der rechten Motorseite geöffnet, erst die Schraube mit der 19er Schlüsselweite (Achtung, da ist ein wenig Spannung drauf), dann die beiden Schrauben mit der 8er. Danach die Ölsteigleitung drüber.
Wenn die Grundeinstellung passt ( ist einfach nur, dass man sich später leichter tut) kann die NW-Lagerbrücke und die beiden vorderen Lager abgebaut werden. (Achtung, auch hierfür gibt es eine Reihenfolge).
Die Nockenwellen können dann einfach aus der lockeren Kette gezogen werden
Nun kommen wir an die Tassenstößel, diese wie auch die Zündkerzen einfach mal noch drin lassen.
Trennen wir den Motor mal teilweise vom Rahmen und zwar die die den Zylinderkopf halten.
Als nächstes haben wir die 10 Schrauben die den Kopf halten (Auch auf die Reihenfolge achten, von innen nach außen diagonal!) aber erst die beiden äußeren Torx.
Unbedingt darauf achten, dass keine Schraube oder Dichtung runterfällt, Ihr wollt doch nicht die Ölwanne auch noch runterbauen!
Nun fällt einem auf, dass man nicht wirklich viel Platz hat um den Kopf nach links auszubauen und außerdem steht die vordere Gleitschiene der Steuerkette ca 5 cm in den Kopf rein.
Den Motor kann man nicht wirklich kippen, so dass nur eine Möglichkeit bleibt: Gleitschiene raus!
Dazu muss der Freilauf raus, weil die Schraube dahinter sitzt. Das ist der Punkt wo vorher das Öl abgelassen werden sollte.
Wer kein Spezialwerzeug für den Freilauf zum gegehalten hat, kann auch den linken hinteren/oberen Motorhalter nehmen, welchen man vorher ausgebaut hat, weil die Schraubenlöcher von Rahmen an Kopf den gleichen Abstand haben !
Freilauf raus und Tada, wir kommen an die Schraube für die Gleitschiene. (Achtung diese hat eine Beilagscheibe dahinter)
Wer jetzt denkt, Schiene nach unten raus und gut, hat sich leider getäuscht, diese ist unter dem Kopf noch in einer Führung.
Also, Kopf mit einem Gummihammer "runterklopfen" und anheben (jetzt braucht man einen zweiten Mann/Frau). Währen der kopf in der Schwebe ist, die Gleitschiene aus der Führung heben und nach unten drücken. Nicht zu weit, ungefähr soweit, das man nur noch 2 cm überstand hat.
Dann kann mit viel Gefühl und Vorsicht, der Kopf abgehoben werden.
So, da ist der Vermeitliche Übeltäter....
Wichtig bei der ganzen Arbeit ist in der Reihenfolge von links nach rechts zu sehen.
Werkzeug, Wissen (PC), Bier (nicht zu viel) und Platz, damit Ordnung gehalten werden kann.
Ausserdem helfende Hände! An dieser Stelle, Danke an alle die da waren!
Als nächstes die Tassenstößel raus. Wenn man die Ventile nicht einstellen will
(So wie in meinem Fall, weil das zwei Wochen und 3000 km vorher schon gemacht wurde)
Sollte man sich das ganze ordentlich markieren.
Dann ausbauen und mit den Shimps sicher lagern.
(Die harten unter euch könnens auch in einen Sack und durchschütteln! )
Hab als nächstes alles sauber gemacht und gereinigt. (400er Schmirgelpapier)
Jetzt kann man alles nochmal kontrollieren, ob irgendwelche Lager Riefen oder Macken haben und auch das Hohnbild der Zylinderlaufbuchsen, sollte schön Kreuzförmig sein.
Beim Saubermachen vielleicht darauf achten, das so wenig Dreck wie möglich in Ölwanne und Wasser landet.
Nun kann man mit einem Haarlineal prüfen, ob alles eben ist, oder wie ich den Kopf zum planen geben.
Mit abpressen 203,-€ .
Außerdem habe ich noch die Ventilschaftdichtungen erneuert, da sie im Dichtungssatz mit dabei waren und ich nichts besseres zu tun hab
Dazu gibt es jedoch keine Bilder (Sorry)
Wenn alles beieinander ist, kann man sich noch einigen Feinheiten hingeben, wie die Ansaugkanäle und den Krümmer bearbeiten.
Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Ganz wichtig, das NW und KW (Kurbelwelle) wieder zueinander passen.
Beim Einbau des Kennenspanners unbedingt die Verriegelung ganz einschieben (nicht wie auf dem Bild) und dann erst die Feder einsetzen.
Motor 4 bis viel mal drehen und die Einstellung kontrollieren.
Zum entölen des Wasserkreislaufs heisses Wasser einfüllen und einen Reiniger dazu.
Hab mir noch billiges Öl gekauft und einen neuen Ölfilter, so dass man alles spülen kann und danach das gute Zeug einfüllen.
Viel Spass, vielleicht hilfts was, wenn nicht wars wenigstens interresant.
Wenn jemand Fragen hat, ich hab noch mehr Bilder und bestimmt einiges vergessen. Außerdem machen wir nächste Woche, die gleiche Arbeit beim Mundl.
MfG Schraubischlumpf