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Geschrieben (bearbeitet)

Servus,

ich bin neu hier im Forum und möchte mich heute mit einer technischen Frage an euch wenden.

Ich habe mir vor kurzem eine gebrauchte T509, Baujahr 2000 mit rund 28.000 km gekauft. Mit dem Verkäufer hatte ich mich darauf verständigt, dass er vorher noch den TÜV machen lässt. Bei dieser Gelegenheit wurden auch vorne und hinten neue Bremsbeläge eingebaut. Gestern habe ich das Motorrad abgeholt. Zu Hause habe ich dann abends auf der Rechnung von letzter Woche (wo die Bremsbeläge eingebaut und der TÜV gemacht wurde) folgenden Hinweis von der Werkstatt gelesen:

"Zur Beachtung: Ansaugstutzen undicht. Motor zieht Nebenluft!!"

Daraufhin habe ich den Verkäufer kontaktiert. Dieser meinte, dass der Mechaniker nur gemeint habe, dass der Motor etwas unrund laufe und demnächst mal eingestellt werden sollte.

Jetzt (mal unabhängig von der rechtlichen Frage nach etwaigen Ansprüchen wegen verschwiegener Sachmängel) suche ich hier im Forum nach sachkundigen Erklärungen zu dem oben beschriebenen technischen Problem. Mir ist bei der Rückfahrt nicht aufgefallen, dass der Motor unrund läuft. Ich fahre allerdings auch das erste Mal einen 3 Zylinder, ich kenne mich daher nicht mit der typischen Motorcharakteristik aus.

Kann man als Laie, falls ja wie, erkennen, ob der Motor Nebenluft zieht? Ich habe hier und da gelesen, dass die Nebenluft dazu führen soll, dass das Gemisch marger werde und dies wiederum führe zu einer starken Wärmeentwicklung im Motor mit entsprechenden Problemen/Verschleiß für die Bauteile, die bei einer thermischen Überlastung entstehen können.

Ein Öltemperaturmesser ist nicht verbaut. Die Kühlmitteltemperatur befand sich sowohl bei der Probefahrt (ca. eine halbe Stunde bei 18-20° Außentemperatur), als auch bei der Heimfahrt gestern (ca. 100 km Autobahn im Dauerregen, Außentemperatur 12-15°) immer im normalen Bereich, d.h. es waren keine Anzeichen einer Überhitzung bemerkbar.

Mir ist auch sonst nichts ungewöhnliches aufgefallen, was die Leistungsentfaltung angeht. Aber wie gesagt, ich fahre das erste Mal ein solches Motorrad und habe daher keinen Vergleich. Davor bin ich eine GX 750 AE mit 86 PS und 67 NM gefahren. Insbesondere was das Drehmoment angeht, besteht ein deutlicher Unterschied, so dass mein früheres Motorrad als Vergleichsbasis eher ungeeignet ist.

Wenn die Dichtung am Ansaugstutzen hinüber sein sollte, was würde da in etwa die Reparatur kosten? Muss der Motor nach dem Austausch der Dichtung neu eingestellt werden?

Ich hatte vor, bei etwa 30.000 km eine Durchsicht/Inspektion durchführen zu lassen. Könnte ich in dem jetzigen Zustand problemlos noch ein paar 1000 km fahren, oder drohen erhebliche Schäden am Motor? Wie gesagt, mir ist eigentlich nichts seltsames am Motor aufgefallen, die Leerlaufdrehzahl ist relativ stabil, sie stotterte auch nicht (außer bei sehr wenig Drehzahl so unter 2500 Umdrehungen) und sie ist mir bislang auch noch nicht ausgegangen an der Ampel oder so. Der Durchzug ist für mein Gefühl auch in Ordnung (na ja, Vergleichsbasis s.o.).

Kennt jemand eine Reparaturwerkstatt im Raum Karlsruhe/Pforzheim, die sich mit Triumph-Modellen auskennt?

Über ein paar Tipps würde ich mich freuen.

Viele Grüße

amlie

 

 

Bearbeitet von amlie
Geschrieben

Moin Amlie,

sprüh mal bei laufendem Motor etwas Startpilot/Bremsenreiniger in Richtung Ansaugstutzen. Geht die Drehzahl hoch, zieht er Nebenluft.... Dann haste Gewissheit und dann würd ich da auch schnell beigehen.

Geschrieben

Hallo Mike-NMS,

das ging aber flott, vielen Dank für die schnelle Antwort. Das mit dem Bremsensreiniger hatte ich auch schon gelesen. Muss ich das Zeug danach wieder entfernen? Gäbe es Probleme mit Brandgefahr bei zu starker Hitzeentwicklung?

Geschrieben

..oder mal die zündkerzen anschauen - also von unten. grob gild: je heller, desto heißer die verbrennung. über öl oder wassertemperatur wirst du das nicht diagnostiziert bekommen.

BlackTripleRider
Geschrieben

Bremsenreiniger is der richtige weg. Verfliegt der Rest sofort

Gesendet von meinem SM-N910F mit Tapatalk

Geschrieben

Bei der T509 ist die Ursache oft nicht bei den Ansaugstutzen zu suchen, sondern bei den Schläuchen des Leerlaufregelsystems: Die reissen gern oder werden mit der Zeit brüchig. Damit zieht der Motor Nebenluft und läuft bei niedrigen Drehzahlen nicht sauber. In vielen Fällen lassen sich diese Schläuche aber einfach reparieren.

 

Geschrieben

Muss ich für den Test mit dem Bremsenreiniger den Tank abbauen oder kommt man auch so an den Ansaugstutzen heran?

Muss man daneben auch Schläuche (welche?) einsprühen?

Geschrieben

Hallo tgessner, Danke für den alternativen Gedanken. Wo genau sitzen die Schläuche des Leerlaufregelsystems? Komme ich da mi dem Bremsenreiniger ohne Tankausbau etc. ran?

Da ich einen Kunststofftank habe, habe ich die Sorge, dass ich beim Ein- und Ausbau irgend was beschädigen würde...

Geschrieben (bearbeitet)

Für den Bremsenreinigertest kannst du seitlich unter den Tank sprühen. Mit einer Lampe wirst du die Ansaugbrücke sehen. Dann sprühst du direkt auf die Dichtfläche zum Motorblock hin. 

An die Leerlaufregelventilschläuche kommst du nur, wenn du den Tank und die Airbox abbaust. Den Tank wirst du beim abbauen nicht kaputt bekommen, Schwachstellen sind die Tankanschlüsse, die bei dir noch aus Kunststoff sein könnten und dann gerne mal brechen (gabs mal nen Rückruf, der nicht immer durchgeführt wurde <meiner war 3651 Tage offen, ich hab von Triumph die neuen Anschlüsse in dir Hand gedrückt bekommen>) oder die Gewinde im Tank, an der die Heckverkleidung festgeschraubt wird. Die darf man nicht zu fest anziehen, sonst wirds undicht.

Bearbeitet von Hirnfiedler
Geschrieben (bearbeitet)

Vielen Dank für die vielen schnellen Antworten. Da ich technisch gesehen einen ziemlicher Laie bin, bitte ich um Nachsicht, wenn ich etwas blöd frage. Aber müsste ich denn ohne irgend einen Test mit dem Bremsensreiniger oder ähnlichem nicht schon im normalen Betrieb merken, dass der Motor Nebenluft zieht? Starke Schwankungen der Leerlaufdrehzahl sind mir bislang nicht aufgefallen. Stottern tut der Motor auch nur, wenn ich im 2. Gang 30 km/h oder langsamer fahre. Auf einen undichten Ansaugstutzen bin ich daher nur aufgrund des Vermerks auf der Rechnung aufmerksam geworden. Aufgefallen ist mir aber nichts. Kann die Motorsteuerung/Einspritzanlage bei Eintritt von Nebenluft das Gemischverhältnis so anpassen, dass die Motordrehzahl annähernd konstant bleibt und einem Laien deshalb nichts ungewöhnliches auffällt? 

 

Bearbeitet von amlie
Geschrieben

Die Falschluft merkt das Motorsteuergerät nicht, das ist nämlich ein ganz doofes. Das kann nur Vorgaben machen, kontrolliert das Ergebnis aber nicht

Geschrieben

Hi,

das Leerlaufregelsystem gibt es in zwei Versionen - s. Ausrisse anbei. Zur Begutachtung: Tank und Airbox 'runter, dann die drei Schläuche genau unter die Lupe nehmen. Bild zeigt den typischen Riss in der Biegung des Schlauches. Reparatur mit Schrumpfschlauch funktioniert gut.

Gruß,

Thomas

LLRV-alt.JPG

LLRV-neu.JPG

Schlauch mit Riss.JPG

Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb Hirnfiedler:

Die Falschluft merkt das Motorsteuergerät nicht, das ist nämlich ein ganz doofes. Das kann nur Vorgaben machen, kontrolliert das Ergebnis aber nicht

Stimmt für alle Versionen ohne Lamdasonde ;)

Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb tgessner:

Stimmt für alle Versionen ohne Lamdasonde ;)

Richtig, er hat aber keine :-p

Geschrieben (bearbeitet)

Vielen Dank schon mal für die Tipps. Ich denke, es wird besser sein, eine Werkstatt aufzusuchen, da ich mir im Moment noch keine Demontage von Tank und co.  zutraue, zumal ich noch kein Werkstatt-Handbuch besitze...

Um noch einmal zurück auf eine meiner Eingangsfragen zukommen: Kann man in diesem Zustand fahren, ohne dass ein größerer Schaden entsteht? Getrost nach dem Motto: Wenn der Motor weder ausgeht, noch deutliche Schwankungen der Leerlaufdrehzahl erkennbar sind, kann die Menge an Nebenluft, die eingesaugt wird, wohl nicht so kritisch sein... Oder habe ich da einen Denkfehler ?

Bearbeitet von amlie
Geschrieben

Jain.

Ich würde an deiner Stelle, wie oben beschrieben, mit Bremsenreiniger ansprühen. Spart u.U. Geld für einen unnötigen Werkstattbesuch und beruhigt das Gewissen.

Geschrieben (bearbeitet)

Jain? Verstehe ich nicht ganz ;-) Aber ich werde mir mal ne Dose Bremsenreiniger besorgen und berichte nach dem Test über das Ergebnis.

Bearbeitet von amlie
Geschrieben

Bremsenreiniger würd ich jetzt nicht nehmen, Starthilfespray ist besser!

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb East:

Bremsenreiniger würd ich jetzt nicht nehmen, Starthilfespray ist besser!

Das ist beinahe das gleiche...

Geschrieben

Dem Bremsenreiniger fehlt der Äther. Für echte Starthilfe ist das das entscheidende etwas.

Ob das für den Dichtigkeitstest ne Rolle spielt: keine Ahnung :flirt:

Geschrieben

Starthilfespray ist schon gasförmig, während Bremsenreiniger flüssig aus der Dose kommt und sich erst verflüchtigen muss, zudem würde ich nicht wollen daß das flüssige Zeug mir am Motor runterläuft oder in Steckkontakte kriecht  :disapproval:

Geschrieben (bearbeitet)

Bremsenreiniger habe ich schon bestellt. Kommt morgen an.

Frage zur Durchführung: Anwendung bei Betriebstemperatur oder auch im kalten Zustand möglich? Und wie hoch sollte die Leerlaufdrehzahl bei warmem Motor sein? Im TÜV Bericht von letzter Woche steht 1200 Umdrehungen bei > 60° Motortemperatur, CO2 Wert 2%vol.

Ergänzung:

Habe vorhin mit dem Verkäufer telefoniert, der sich wiederum zwischenzeitig mit der Werkstatt (freie Werkstatt, kein Triumph Vertragspartner) unterhalten hat. Laut Aussage der Werkstatt soll der Techniker "gehört" haben, dass der Motor Nebenluft zieht. Tests wurden aber nicht gemacht.

Mal eine Frage: Der 3-Zylinder scheppert ja schon ordentlich. Kann man denn wirklich ohne Hilfsmittel "hören", dass der Motor Luft zieht? Wenn ja, müsste die Undichtigkeit dann doch ganz erheblich sein, was sich wiederum deutlich bemerkbar machen müsste durch starke Schwankungen in der Leerlaufdrehzahl oder? Die Leerlaufdrehzahl pendelt sich bei mir aber nach ca. 5. Min. bei rund 1200 +/- 50 Umdrehungen ein...

Bearbeitet von amlie
Geschrieben

Mach dir keine Platte... Teste das mit dem Bremsenreiniger bzw startpilot - die Drehzahl geht deutlich hoch, wenn die Kiste falschluft zieht.
Betriebswarm laufen lassen und ab dafür.
Ob der mech das hört?! Es soll sogar welche mit Glaskugeln geben ^^

Geschrieben (bearbeitet)

So, habe soeben den Test mit Starthilfespray (habe ich nach dem Einwand von East gleich nachbestellt :-) ) durchgeführt und muss dem Mechaniker meinen Respekt zollen: der man hat offensichtlich sehr gute Ohren. Die Leerlaufdrehzahl ging beim Besprühung der Ansaugbrücke hoch bis 3000 rpm. Die Dichtung ist offensichtlich hinüber...

Meine Frage nun: Wie aufwändig ist der Austausch der Dichtung, sprich mit wieviel Arbeitsstunden muss ich rechnen, wenn ich es in einer Werkstatt machen lasse? Die Dichtung selbst kostet wohl nur ein paar Euro. Und muss nach dem Austausch der Dichtung irgend etwas noch "eingestellt" werden (am Motor, Einspritzanlage etc)?

Zum Abschluss noch die Frage: Ist Eile geboten oder kann man in diesem Zustand noch eine Zeitlang fahren, wenn man den Motor schont (wollte bei ca. 30.000 km eh zur Inspektion)?

 

Bearbeitet von amlie
Geschrieben

Wenn nur noch 2KKm bis 30TKm hin sind, lass die Inspektion doch gleich machen, wenn sie schon steht.

Also ICH würde da ungern so weiter fahren. Mich würde das nerven...

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