Sie ist da!

[Trolldrescher]

So nach dem ich am 02.10.2023 gewaltsam von meiner Speedy getrennt wurde, sitze ich nun hier und lecke meine Wunden und grübele wie es weiter geht.

Heute ist das Gutachten mit der Erkenntnis, dass die Speed Triple Schrott ist, gekommen. 

Ich mache mir nach dem Erlebnis nun Gedanken ob ich wieder aufsteigen soll/kann bzw. was es dann werden könnte. 

Auf alle Fälle ist es Mist, hatte meine Speedy richtig gern. Schnief. 

Bearbeitet 18. Oktober 2023 von Trolldrescher

[BritBike]

Shit ! 

Ich hoffe es geht Dir gut, das ist das wichtigste.

ich bin 2011 ziemlich heftig abgeräumt worden, hatte neun Jahre Pause und bin 2020 wieder angefangen. Ich war aber auch ziemlich arg verletzt damals.

Du schreibst "getrennt wurde", somit hast du wohl keine Schuld.

Warte den Winter ab und entscheide dann. Drück die Daumen.

Gruss Sigi

[Krylov]

Inwieweit bist Du bei der Nummer heile geblieben? Das wäre erst einmal das Wichtigste, dass Du selbst wieder fit bist… 

Ansonsten musst Du entscheiden, ob das Motorradfahren für Dich nur ein Hobby ist (das kann man als Methode die eigene Lebenszeit zu verbringen auch wechseln) oder ob es eine Leidenschaft ist, womöglich sogar eine, die Dich auch als Person in Deiner Identität definiert. Im letzteren Fall hast Du vermutlich gar keine echte Wahl und die Frage lautet nicht „Will/soll ich?“, sondern eher „Kann ich?“. Ich hoffe für Dich, dass Du das dann auch kannst.

Material kann man nachkaufen/ersetzen - letztlich sind es jenseits von allem emotionalem Gepäck damit immer noch nur Maschinen. Gebrauchte RS 1050 Modelle gibt es auch auf dem Markt, wenn es die wieder werden sollte (vorzugsweise von Vorbesitzern, die den Quickshifter nicht benutzt haben.), ansonsten ist das Feld weit. (Die RS 1050 ist schon sehr gut zu fahren; der RS 1200 Nachfolger ist da schon etwas extremer geraten, was die Sportlichkeit angeht, brilliert aber klar mit Top-Fahrwerk/-Bremse und dem <200 kg Gewichtsvorteil. Eine RS 765 Street ist vermutlich nochmal landstraßentauglicher und leichter zu fahren, dürfte aber nicht den traktorartigen Schub eines 1050er Blocks liefern; außerdem ist sie nicht einarmbeschwingt, was optisch und beim Radwechsel ein echter Nachteil ist.)

[nicksen]

mist! aber hauptsache, dir geht's halbwegs gut, wovon ich einfach mal ausgehe, da du hier schreiben kannst.

dann krone richten und dich das fragen, was krylov schon angesprochen hat. der rest findet sich dann...

[Trolldrescher]

Für den Ablauf des Crash's bin ich gut davon gekommen. Ich wurde auf gerader Straße von einem Fahrzeug aus dem Gegenverkehr abgeräumt. Die offizielle Begründung des Fahrers war: Er war vom Navi abgelenkt. Dabei ist er komplett auf meine Fahrbahnseite gekommen, so dass für mich kein Platz mehr war. Ich habe nur ne gebrochene Zehe und Daumen, zuzüglich diverser Prellungen und blauer Flecken. Mein Glück war wohl die vernünftige Kleidung, die aber nun kompletter Schrott ist. Hatte mir die Woche davor ne neue Kombi gekauft mit der Absicht ab nächste Saison mit Airbag zu fahren. Tja die Kombi (Alpinstars GP Force Phantom) hat ihren Dienst gut gemacht. 

Mal sehen wie es weitergeht. 

Danke für Eure Ratschläge. 

Übrigens: Die neue Streety bin ich schon im Sommer gefahren. Vorteil: Wie ein Fahrrad, Nachteil: Es fehlt wirklich der Schub. 

[Gast]

Ich hatte 2005 mein Erlebnis der "Aua"-Art und im Frühjahr 2006 direkt meine Speedy gekauft. Ich für meinen Teil bin unheilbar von dem Virus Motorradfahren befallen.

Horch' einfach in Dich rein und wenn Du merkst, es fehlt etwas...

[tgessner]

Nach einem schweren Motorradunfall fragt sich vermutlich jeder halbwegs vernünftige Mensch, ob er es nicht doch lieber sein lassen soll. Und selbstverständlich werden die Antworten verschieden ausfallen.

So war es bei mir: Nachdem mich ein Autofahrer abgeräumt hatte, war ich mit gebrochenem Becken erst einmal eine Weile ruhiggestellt und hatte reichlich Zeit zum Nachdenken. Tatsächlich war ich zu diesem Zeitpunkt so weit, das Motorradfahren aufzugeben. Warum? Ich hatte Bedenken, meiner Familie nochmals das zuzumuten, was sie bei meinem Unfall erdulden mussten. 

Für mich selbst war ich eher mit mir im Reinen: Motorradfahren ist gefährlich; es ist nicht die Frage, ob man irgendwann abfliegt, sondern wann. Nun hatte es mich erwischt und das war irgendwie ok. Damit haderte ich weniger als mit dem Umstand, was mein Unfall vielleicht mit denen macht, die mir am Herzen liegen.

Vielleicht ist das ein Aspekt, den Du in Deine Überlegungen einbeziehen willst. 

[Atlan]

Bei mir ist es jetzt 10 Jahre her, dass ich meinen schweren Unfall hatte. Daraufhin habe ich 92 Arbeitstage am Stück in der Firma gefehlt.

Meine Familie hat dann gesagt: "Du wirst doch jetzt damit aufhören!(?)" Das war weniger als Frage, sondern mehr als Feststellung gemeint.

Meine (damalige) Freundin war/ist da aus einem anderen Holz geschnitzt. Sie hatte sich erst in diesem Jahr ein Motorrad gekauft um mit mir zusammen auf Tour gehen zu können. Also habe ich mir 2014 wieder eine Daytona geholt.

Mein Problem war, dass ich keine Ahnung hatte, warum das passiert ist. Erst 5 Jahre später habe ich an einem Motorradtreffpunkt jemand getroffen, der kurz nach mir an der Unfallstelle war und mir erzählt hat, dass da eine Glysantinspur auf der Straße war. Die Polizei hatte mir das nicht gesagt, obwohl sie es definitiv wussten. Danach konnte ich wieder freier fahren, bis dahin war es wie mit angezogener Handbremse.

Fahren oder nicht, das ist eine Kopffrage. Die musst Du dir selbst beantworten.

[Milli]

Mich freuts, dass bei deiner Beschreibung so wenig passiert ist und es dir gut geht

Ich schreib mal kurz und knapp (wahr wohl doch nix ) meine eigenen Gedanken dazu:

Ich hatte zwei bzw drei mal Unfälle auf der Straße mit mehrtägigen Krankenhausaufenthalten. Alles immer meine Schuld, ohne Fremdeinwirkung und ohne Schädigung von unbeteiligten Personen. Jedes Mal konnte ich kaum abwarten wieder auf dem Bock zu hocken, Schmerzen hin oder her. Man kann sagen, dass der Nagel tief saß. Seit dem letzten Jahr fahre ich aber gefühlt sau wenig auf der Straße. Grund dafür war, dass mir ab da bewusst wurde, dass ich nicht nur selbst ein Risikofaktor bin, sondern mir fiel auf wieviel Verkehrsteilnehmer die Spur nicht halten und wieviele Kradfahrer teilweise die verrücktesten Manöver fahren. LKWs, Transporter und WoMos, die über zwei Spuren fahren und Mopedfahrer die in blinden, schnellen Kurven LKWs überholen. Würde ich da gerade entgegenkommen wären wir beide vermutlich mausetot. Dazu kamen ungewöhnlich "viele" Berichte aus dem Bekanntenkreis, bei dem entweder selbst die Kontrolle, oder andere Verkehrsteilnehmer die Spur nicht halten konnten mit eben katastrophalen Folgen.

Seit diesen Momenten fahre ich so gut wie garnicht mehr und wenn dann nur noch sehr langsam bzw StVO konform. Ist irgendwie total in den Hintergrund gerückt. Vermutlich werd ich selbst meine kleine geliebte Streety wieder verkaufen...

Bedeutet für mich, dass ich fast nur noch Renne fahre (Supermoto). Dort liege ich zwar auch so gut wie jedes Mal auf der Nase aber alles easypeasy...

Letztenendes (und das wurde hier ja auch schon mehrfach geschrieben) musst du auf dein Bauch hören und dich von deinem Gefühl leiten lassen...

[Lancelot]

Ja das musst du entscheiden, aber ich würde erstmal etwas fahren und du musst dich auch wieder daran gewöhnen nach dem Schock.

Ich hatte schon drei Unfälle dieser Art, aber ich habe nie ans Aufhören gedacht, obwohl ich mir natürlich drüber Gedanken gemacht habe.

Allerdings bin ich bei meinen Unfällen, und das waren noch einige mehr, nie so schwer verletzt worden, dass ich mehrere Wochen im Spital bleiben musste.

Ohne Motorrad wäre mein Leben nicht mehr so schön! Aber natürlich trotzdem lebenswert. 🤗

[Kackbratz]

Deine Entscheidung, da musst Du auf Deinen Kopf und Bauch hören.

Ich hatte vor einigen Jahren einen saublöden Parkumfaller - die Speedy stand auf einem Schotterplatz mit Schlaglöchern und beim Rangieren bin ich mangels Boden unter dem Fuß einfach umgekippt, die Speedy auf mich drauf - dummerweise hatte ich dann einen Knochenbruch im Schulterbereich. Dieser ist wunderbar verheilt, ich habe bis auf eine Platte im Knochen keinerlei Spätfolgen zurückbehalten - so weit, so gut. Der Unfall war im Mai, im September war dann wieder alles so gut verheilt und belastbar, dass ich wieder aufs Motorrad gestiegen bin. Durch veränderte Lebensumstände bin ich dann eine ganze Zeit nur alleine gefahren und hatte Null Spaß - also Speedy verkauft und das Kapitel Motorrad geschlossen.

Anderthalb Jahre später habe ich meine Trident gekauft, diesmal eben ein kleines, leichtes Motorrad, das viel besser mit mir und meiner Größe (wir sind beide Winzlinge) harmoniert. Jetzt macht auch das Fahren wieder Spaß, wobei ich deutlich langsamer und vorsichtiger unterwegs bin - so what? Die Kommentare zu meinem Reifenlaufbild stecke ich locker weg, ich fahre noch immer weitestgehend alleine, um keinen Gruppendruck zu haben (der entsteht ganz von selbst, da muss niemand etwas sagen), eben so, wie ich mich wohl fühle.

Moral: Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst und wenn, dann fahre das und so, wie es für Dich passt!   

[joe8353]

Hi,

@Trolldrescher: Herzlichen Glückwunsch. Schön dass Du noch da bist und körperlich so wenig abbekommen hast, ich wünsche Dir dass die Blessuren rückstandsfrei verheilen.

Alles andere steht oben schon, hör auf Deinen Bauch.

Gerhard

[Trolldrescher]

Hallo, 

und vielen Dank für die vielen Genesungswünsche und Ratschläge. 

Nachdem nun etwas Zeit ins Land gezogen ist, ich nachgedacht habe und viel mit der Familie geredet habe steht der Entschluss fest. 

Ich steige wieder auf!!!!! 

Das war die gute Nachricht. 

Die schlechte Nachricht lautet wie folgt: Es wird keine Triumph mehr, da mir die neue Speed Triple nicht zusagt und die Streety zu klein ist (Obwohl die Streety schon gut ist und sei eine Option gewesen wäre), wird es wohl diesmal eine BMW S1000R. 

Grüße Sven. 

[LuKu]

Ich find's gut, dass du wieder aufsteigen willst!

Aber, bist du die S1000R schon gefahren?

Mir hat sie gar nicht zugesagt, und nur deshalb frage ich... dir wünsche ich jedenfalls richtig viel Spaß mit dem Teil!

[Trolldrescher]

vor 6 Stunden schrieb LuKu:

Ich find's gut, dass du wieder aufsteigen willst!

Aber, bist du die S1000R schon gefahren?

Mir hat sie gar nicht zugesagt, und nur deshalb frage ich... dir wünsche ich jedenfalls richtig viel Spaß mit dem Teil!

Warum hat sie dir nicht zugesagt? 

[hue]

vor 14 Stunden schrieb Trolldrescher:

 

Die schlechte Nachricht lautet wie folgt: Es wird keine Triumph mehr, da mir die neue Speed Triple nicht zusagt

Ne Gebrauchte wäre keine Option gewesen?

[Gast]

vor 16 Stunden schrieb Trolldrescher:

wird es wohl diesmal eine BMW S1000R

Ich hatte auch eine 2021'er. Knapp ein Jahr lang. Neben meiner 2005/2006'er Speed Triple 515 NJ und einer 2014'er GS LC.

Dann habe ich sie wieder verkauft, weil ich mit ihr einfach nicht warm geworden bin. Trotz ~6250 km in diesem einen Jahr.

Den Ausschlag gab eine Fahrt im Herbst 2022, als der Sprit so extrem teuer war. Da habe ich nach einer Tour mit der S1000R nicht wieder nachgetankt, sondern bin am folgenden Tag einfach mit meiner 515NJ los; der Tank war noch voll.

Direkt nachdem ich von meiner Auffahrt runter war, stellte sich dieses Grinsen ein und ich wußte schlagartig, die S1000R muß weg!

Klar, die S1000R geht im Gegensatz zu der Speedy wie Hölle und kann einfach mehr. Von ABS und Traktionskontrolle etc. mal abgesehen.

Aber da kam keine Emotion rüber. Null. Nada. Niente. Der Reihenvierer dreht hoch, wenn Du das Gas auf machst und dreht runter, wenn Du es dicht machst. Das alles aber irgendwie spaßlos. Ich kann es nicht besser beschreiben.

Mir kommt so etwas nicht wieder unter.

[SpeTri1050]

Am 22.11.2023 um 11:47 schrieb Professor:

Ich hatte auch eine 2021'er. Knapp ein Jahr lang. Neben meiner 2005/2006'er Speed Triple 515 NJ und einer 2014'er GS LC.

Dann habe ich sie wieder verkauft, weil ich mit ihr einfach nicht warm geworden bin. Trotz ~6250 km in diesem einen Jahr.

Den Ausschlag gab eine Fahrt im Herbst 2022, als der Sprit so extrem teuer war. Da habe ich nach einer Tour mit der S1000R nicht wieder nachgetankt, sondern bin am folgenden Tag einfach mit meiner 515NJ los; der Tank war noch voll.

Direkt nachdem ich von meiner Auffahrt runter war, stellte sich dieses Grinsen ein und ich wußte schlagartig, die S1000R muß weg!

Klar, die S1000R geht im Gegensatz zu der Speedy wie Hölle und kann einfach mehr. Von ABS und Traktionskontrolle etc. mal abgesehen.

Aber da kam keine Emotion rüber. Null. Nada. Niente. Der Reihenvierer dreht hoch, wenn Du das Gas auf machst und dreht runter, wenn Du es dicht machst. Das alles aber irgendwie spaßlos. Ich kann es nicht besser beschreiben.

Mir kommt so etwas nicht wieder unter.

Genau so oder so ähnlich war es bei mir mit der S1000XR… 

Total emotionslos… wie Boxen ohne treffen… einfach langweilig. 
 

Auf der Speedy wieder das Grinsen über beide Ohren^^ 

[LuKu]

Am 22.11.2023 um 08:36 schrieb Trolldrescher:

Warum hat sie dir nicht zugesagt? 

Für mich ist das Ding 'klinisch tot'. Hatte ich auch schon mal hier irgendwo geschrieben. Ich bin die meines Freundes in den Alpen sogar mehrmals gefahren, weil ich es einfach nicht glauben wollte, aber jedesmal das gleiche Ergebnis: Funktioniert ganz hervorragend, Hammerbremse, total stabiles Fahrwerk, Motor hat, zumindest ab der Mitte, ordentlich Power, das Gesamtpaket ist farblos, geschmacklos, faszinationslos. Dabei bin ich kein BMW-Hasser, ganz im Gegenteil, hab mehrere Boxer gehabt, bin inzwischen in einem Alter, da würd' ich auch 'nen Japaner fahren, gefiele er mir denn. Aber die S1000R? Nee.

[Sandie]

Verdammt, was stimmt mit mir nicht?

Das mehr oder weniger einzige, was ich von nem Moped erwartet ist: Quer- und Längsbeschleunigung.

Und genau das bietet diese Boden-Boden-Rakete massiv.

[schmidei]

vor 3 Minuten schrieb Sandie:

Verdammt, was stimmt mit mir nicht?

Alles gut. Etwas eingeschränkter Sinn für Ästhetik, aber sonst.

[Sandie]

Wenn ich drauf sitz gefällt mir was ich sehe…

[schmidei]

Sag ich ja.....

[Necrol]

Das mehr oder weniger einzige, was ich von nem Moped erwartet ist: Quer- und Längsbeschleunigung.

Und das können jetzt sehr viele Modelle sehr gut.
Also hat jeder reichlich Auswahl...

[Gast]

Am 17.10.2023 um 17:32 schrieb Krylov:

 Gebrauchte RS 1050 Modelle gibt es auch auf dem Markt, wenn es die wieder werden sollte (vorzugsweise von Vorbesitzern, die den Quickshifter nicht benutzt haben.)

Jupp, sehe ich auch so.

Die 21er 1050 RS meiner Frau, immer ohne QS gefahren, geht nun auch weg.

Ist wahrscheinlich selten ohne QS.