Okliv Geschrieben 16. September 2022 report Geschrieben 16. September 2022 Ich hab jetzt schon oft in kurzer Zeit einen Reifen von 100 auf 0 gefahren. Warum fährt sich der Reifen anfangs so gut und gegen Ende so scheiße? Obwohl das Profiel bei mir, als Schönwetterfahrer keine Rolle spielen dürfte!? Zitieren
Joe Ka Geschrieben 16. September 2022 report Geschrieben 16. September 2022 Zum ersten ändert sich die Querschnitsform, also die Rundung im radialen Verlauf. Der Reifen fährt sich ja meist über die Breite gesehen nicht überall gleichmäßig ab. Je nach Fahrweise sogar mit Kante in der der Rundung. Zum zweiten ändert sich die Materialstärke, das beeinflusst zum einen die Eigendämpfung und Formstabilität, zum anderen auch wie sehr das Material intern arbeiten kann. Das Material bei einem neuen Reifen ist formstabiler, aber gleichzeitig intern flexibler. Das würde zumindest mir auf Anhieb einfallen. bani und Serpel reagierten darauf 1 1 Zitieren
carstenxjr Geschrieben 16. September 2022 report Geschrieben 16. September 2022 Alle namhaften Hersteller bauen sehr gute Reifen, das muss nicht diskutiert werden. Die wollen aber auch gerne verkaufen, also lässt die Performance nach, obwohl noch genügend Profil da ist. Meine persönliche Erfahrung ist dass nach ca. 3.500 - 4.000 Km die Reifen spürbar nachlassen. Zitieren
SiRoBo Geschrieben 16. September 2022 report Geschrieben 16. September 2022 Du meinst vermutlich den vorderen. Wenn Du Dir den Reifen durch den seitlichen Verschleiß „spitz“ fährst, dann wird er neben der Mitte flach, was dann in Schräglage den Latsch verbreitert. Das macht sich dann 1:1 im Lenkgefühl bemerkbar und bringt dann auch eigene Lenkkräfte mit, weil die Kräfte im Latsch dann immer außermittiger der Lenkachse auftreten. Noch schlechter fährt sich ein „spitz“ abgefahrener Vorderreifen dann noch bergab, wo durch die Mehrbelastung auf das Vorderrad der Latsch noch größer wird. Mein persönlicher Negativ-Favorit in der Hinsicht ist ein abgefahrener CRA3. Vermutlich ist das ein Nasenbohrerproblem für Leute wie „Du und ich“: Würden wir den Reifen beim Bremsen von aufrecht bis in die Schräglage hinein jedes Mal ordentlich ran nehmen, dann würden wir den Gummi auch in der Mitte anständig wegrubbeln. Vermutlich würde er dann nicht annähernd so lange halten wie bis „fährt sich jetzt scheiße“. Das ist aber kein wirklich physikalisches Problem, denn ein Gegenhalten am Lenker ist die simple Lösung. Empfindet man das zu unkomfortabel, dann muss man halt entweder einen neuen Reifen aufziehen oder einen Lenker in ich-bin-der-Chef-Breite dran bauen (z.B. ABM Streetbar 0330 -> Breite 850 mm). Die Kante außen bildet sich dann nur, weil der Reifen ganz am Rand oftmals nie den Boden berührt, dadurch weder Kräfte überträgt noch verschleißt. Ein wenig weiter mittig fährt man aber in den persönlich maximalen Schräglagen mit der größten Belastung und damit Verschleiß. Witzig fährt sich es dann nur, wenn man durch etwas Kurventraining oder Fahrpraxis plötzlich auf diese Kante kommt: Erschrickt man sich dabei nicht, fährt es sich dann ab dieser Kante wieder erfreulich neutral. bani und Serpel reagierten darauf 1 1 Zitieren
MaT5ol Geschrieben 17. September 2022 report Geschrieben 17. September 2022 (bearbeitet) Ich bin nicht sicher ob ich die Frage richtig verstehe... Warum baut ein Reifen mit der Zeit ab...?Verschleiß??Würde er aufbauen, würde er irgendwann nicht mehr ins Motorrad pasen? Spaß Seite bei. Es gibt wohl eine optimale Reifendimension und Kontur, alles andere sind Zugeständnisse an Fertigung, Haltbarkeit und Kosten usw. Nennen wir diese Kontur der Einfachheit halber mal Kreis - Durchmesser 100mm. Du fährst - idealerweise ohne besondere Ktafteinwirkung durch Beschleunigen und Bremsen und der Kreis wird allmählich kleiner. Nicht dramatisch aber eben nicht mehr ideal. Willst du Spaß und beschleunigt ordentlich in beide Richtungen ( Also Gas und Bremse) erhöht sich der Verschleiß und der Reifen wird unrund weil du in voller Schräglage nämlich nicht Beschleunigen kannst, sondern der Reifen nur Sritenführungskräfte übernehmen kann (Kamm'scher Kreis!) et voila- das Ei ist geboren was sich nicht unbedingt schlechter aber eben anders verhält. Ist der angenommene Kreis ideal aber eben doch schlechter! Bezogen auf die Praxis kann man ziemlich flott durch Kurven brettern ohne rennstreckenmäsdig im letzten Moment extrem reinzubremsen, steht man darauf, kann man die Reifenkontur verschleissmässig etwas beeinflussen, indem man etwas früher aber deshalb nicht weniger stark bei weniger oder sogar noch ohne Schräglage bremst was die Sache nicht nur in doppelter Hinsicht sicherer macht sondern die Reifenkontur auch weniger schnell spitz werden lässt. Will man spitz auf Knopf den letzten Meter und 1/10 Sekunde rausholen ist man ziemlich rennstreckenmässig unterwegs wo der Reifenverschleiß bekanntlich eine untergeordnete Rolle spielt! Alles ist relativ... So ist man objektiv mit einer 200PS Granate mit 198.3kg und Sportreifen mit 5mm Profil ( die nach 2tkm merklich abbauen und nach 3tkm fertig sind!) schneller als mit einem 100PS Bock mit 220kg und Tourenschwuchtelpellen mit 10mm Profil ( die über 5tkm die annähernd gleiche Performance bringen bis sie dann langsamer zur Neige gehen!)- das entsprechende Fahrvermögen vorausgesetzt! Subjektiv kann das Fahren mit letzterem 'unfahrbare Scheisshaufen' aber ebenso erquickend sein. Bearbeitet 17. September 2022 von MaT5ol BlauRSKlaus, Magic Footprince, der Adi und 1 Weiterer reagierten darauf 1 1 2 Zitieren
frankman Geschrieben 17. September 2022 report Geschrieben 17. September 2022 ..und umgekehrt kann ein "spitz" gefahrener reifen das beste motorrad zum kackfass machen. pipo ist auch so ein kandidat. auf der bimota fahre ich aktuell pirelli corsa rosso 1. das ist die absolute temperatur und feuchtigkeits pussy. bozen, innenstadt, 35° - da kannst du den hobel in schräglage ohne seitenständer abstellen. aber wehe oben auf dem berg hat es nur noch 18° und die straße ist leicht feucht. da kannst du absteigen und schieben. allerdings sind die flanken vorne auf beiden seiten deutlich unter verschleißindikator. hinten und mitte vorne ist noch satt im plus. witzigerweise hat das auf's fahrverhalten so gut wie keinen einfluß. da spielt wohl auch die gesamtkonstruktion des reifens eine rolle - so von wegen unterschiedlich gummimischungen auf dem selben pneu. Zitieren
gschaefti Geschrieben 21. September 2022 report Geschrieben 21. September 2022 Es gibt aber auch große Unterschiede zwischen den Herstellern oder gar einzelnen Reifen des gleichen Herstellers. Meine Erfahrung mit Bi-Compound Reifen ist, dass diese länger ein gutes Gefühl vermitteln als Reifen mit nur einer Gummimischung. Sobald man an einem Motorrad den Hinter- und Vorderreifen zusammen wechselt, glaubt man auf einem anderen Motorrad zu sitzen. Bei meiner Speedy ist dieser Effekt sehr stark ausgeprägt. Zitieren
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