Edelstahlschrauben

[Spineframe]

Ich war gestern beim TÜV, da gab es Mecker wegen diverser Edelstahlschrauben an der Speed Triple:

-Lenkerklemmböcke

-Standrohrklemmung

-Vorderachsklemmung

-Hinterachsklemmung

-Motorhalteplatte links am Zylinderkopf.

-Fußrastenplatten Fahrer

-Bremspumpe hinten

-Bremsankerplatte hinten

Teilweise sehen die Schrauben sehr speziell aus (Gewindesteigung, Köpfe).Habe hier im Forum gefunden, daß zum Beispiel die Fußrastenschrauben wohl serienmäßig aus Edelstahl sind.

Kann mir jemand sagen an welchen Stellen serienmäßig Stahl hingehört und wo Edelstahl?

 

 

[Triplemania]

vor 35 Minuten schrieb Spineframe:

TÜV, ... Mecker wegen diverser Edelstahlschrauben

Warum solltest Du die Schrauben austauschen, wenn welche mit passender Zugefestigkeit verbaut sind?
Ich würde eine andere Prüfstelle besuchen.

[Krylov]

Sowas kommt davon, wenn man Leute als Prüfer hat, die bei der Vorlesung "Maschinenelemente" nur zwei Tage vor der Klausur gelernt haben... Wenn die Zugfestigkeit stimmt, könnte man da vermutlich sogar Holzschrauben verwenden: Die sind über diese Zugfestigkeitsparameter hinaus nicht weiter relevant spezifiziert.  
Das mit der „anderen Prüfstelle suchen“ ist schnell (und sicher richtig) geschrieben, hat aber immer auch Zusatzkosten und -rennerei zur Folge, weswegen ich schon denke, dass man verlangen können sollte, dass ein per fälliger Gebühr bezahlter Prüfingenieur da weiß was er so beruflich tut. Derartige fachliche Inkompetenz ist schon ärgerlich.  

(Wobei ich jetzt hier mal davon ausgehe, dass da wirklich nicht irgendein billiger Kirmes-Schraubenkram ohne jede Spezifikation verbaut worden ist: Es ist ja teilweise erstaunlich, was für einen billigen China-Kram sich manche so an ein Fahrzeug bauen. )  

Bearbeitet 21. Oktober 2023 von Krylov

[joe8353]

On 10/21/2023 at 10:06 AM, Spineframe said:

Teilweise sehen die Schrauben sehr speziell aus (Gewindesteigung, Köpfe).Habe hier im Forum gefunden, daß zum Beispiel die Fußrastenschrauben wohl serienmäßig aus Edelstahl sind.

Kann mir jemand sagen an welchen Stellen serienmäßig Stahl hingehört und wo Edelstahl?

Hi,

was heißt denn "sehr speziell" in diesem Zusammenhang? AFAIR sind die allermeisten Schrauben nach DIN (also kein Feingewinde oder so was), die Schraube die die Fußraste am Träger befestigt ist eine Ausnahme, da gibts mindestens 2 verschiedene Steigungen.

Wie hat denn der Herr Prüfingenieur die Eigenschaft "Edelstahl" erkannt? Soweit ich mich an meine Speedys erinnere, waren da sehr oft hochwertig erscheinende verzinkte Schrauben dran (Gabelbrückenklemmung z.B.).

Ich schau grad nochmal Deine Liste durch, die Hinterachsklemmschraube gabs hier im Forum mal als Aluschraube hohlgebohrt zur Gewichtsoptimierung Hatte ich auch dran , ist ein wunderbares Stück Maschinenbau (danke an Mattol nochmal ). Nach ausgiebigen Versuchen im t5net hält auch die Aluschraube LOCKER.

Magst Du mal Fotos von den genannten Schruaben machen? Achso, wenns tatsächlich VA-Schrauben wären, hast Du die sicher nicht trocken eingeschraubt, sondern mit einer Montagepaste Deiner Wahl, damit die nicht "festfressen"

Gerhard

 

[Gast]

vor 6 Stunden schrieb joe8353:

Wie hat denn der Herr Prüfingenieur die Eigenschaft "Edelstahl" erkannt?

Steht das nicht auf dem Schraubenkopf?

[MaT5ol]

Edelstahl (A2 und oder A4) steht i.d.R. auf dem Schraubenkopf... und Edelstahlschrauben genügen i.d.R. Festigkeitsklasse 5.6 sind also für 'normale' Verschraubungen aber eben nicht an Stellen wo hochfeste Schrauben (Bremsen oder Lenker!) angesagt sind geeignet.

 

Interessant ist m.E. nach speziell die Anwendung bei der Stahlschrauben in ein Alugewinde gehen...

der in meine nAugen und nach meiner Erfahrung schwächste Punkt ist hier das Aussengewinde im Alu und ich hab noch nie verstanden, was Stahlschrauben da können sollten was (wohlgemerkt hochfeste!) Aluschrauben da nicht genauso können... aber sei's drum.

 

Es macht ja Sinn, dass der Herr Inscheniör (wenn es denn einer ist, wenn nicht aber auch!) darauf achtet dass nicht jeder Honk seine Bremsen mit bunten Aluschräubchen aus ibäh vermeintlich pimpt..., stellenweise ist das aber eben auch nicht angesagtr, KTM verwendet z.B. bei den Wettbewerbsmodellen tatsächlich Alumuttern für die Achsbefestigung und auch meine Aluteile hat noch nie jemand bemängelt! (diese sind allerdings auch weit unterhalb der Festigkeitsgrenze!)

Bearbeitet 23. Oktober 2023 von MaT5ol

[Spineframe]

vor 8 Stunden schrieb joe8353:

Hi,

was heißt denn "sehr speziell" in diesem Zusammenhang? AFAIR sind die allermeisten Schrauben nach DIN (also kein Feingewinde oder so was), die Schraube die die Fußraste am Träger befestigt ist eine Ausnahme, da gibts mindestens 2 verschiedene Steigungen.

Wie hat denn der Herr Prüfingenieur die Eigenschaft "Edelstahl" erkannt? Soweit ich mich an meine Speedys erinnere, waren da sehr oft hochwertig erscheinende verzinkte Schrauben dran (Gabelbrückenklemmung z.B.).

Ich schau grad nochmal Deine Liste durch, die Hinterachsklemmschraube gabs hier im Forum mal als Aluschraube hohlgebohrt zur Gewichtsoptimierung Hatte ich auch dran , ist ein wunderbares Stück Maschinenbau (danke an Mattol nochmal ). Nach ausgiebigen Versuchen im t5net hält auch die Aluschraube LOCKER.

Magst Du mal Fotos von den genannten Schruaben machen? Achso, wenns tatsächlich VA-Schrauben wären, hast Du die sicher nicht trocken eingeschraubt, sondern mit einer Montagepaste Deiner Wahl, damit die nicht "festfressen"

Gerhard

 

Die Schraube  der Hinterachsklemmung zum Beispiel hat M14x1,5 mit 14mm Kopf, die Bremssattelschrauben hinten M10x1,25. Die Motorhalteschrauben sind M8 Bundschrauben mit ich glaube 12mm Schlüsselweite.

Geprüft wurde das vor Ort mit einem Magneten. Aufgefallen war das weil der Vorbesitzer eine der Gabelbrückenklemmschrauben durch eine 8.8 aus Stahl ersetzt hat und die einfach anders aussieht. Die Gabelbrückenschrauben waren glaube ich die einzigen mit eingeprägten Festigkeitsangaben.

Im übrigen war vom Vorbesitzer alles ohne Ausnahme trocken zusammengeschraubt und zum Teil auch schon leicht korrodiert. Das habe ich jetzt mal auf die schnelle mit Weicon Antiseize behoben.

Bilder kann ich erst zum Wochenende machen, vorher komme ich nicht in die Werkstatt.

[Warpig]

Die Bezeichnung A2 und A4 sagt nur etwas über die Säurebeständigkeit aus. A4 = Beständiger

Der Nachsatz A70 oder A80 macht eine Aussage über die Festigkeit des Werkstoffs, A70 entspricht ca. 5.6 und A80 ca. 8.0

Der Schraubenkopf wird nach DIN angeben z. Bsp. DIN 912 = Inbus

Auch eine Holzschraube inkl. deren Gewinde hat eine DIN z. Bsp. DIN 97

Wer also eine "hochfeste" Edelstahlschraube will braucht A4-A80 mit metrischem Regelgewinde oder metrischem Feingewinde. Ein Feingewinde hat eine höher Tragfähigkeit, kann man also fester anziehen.

Und Mattol hat recht, das die Diskussion absurd wird, wenn man in Aluguss schraubt. Bevor die Schraube ins Schwitzen kommt, reisst das Alu aus.

 

[Jochen !]

Sag ich doch …