GerT Geschrieben 2. Mai 2005 report Teilen Geschrieben 2. Mai 2005 „Mit 200 durch die Baustelle“... ...was klingt wie der hetzerische Titel einer SPIEGEL-TV-Spätausgabe oder der Überschrift einer Dritten-Seite BILD-Geschichte ist eigentlich nur das kurze Resümee des offiziellen IDM-Frühjahrstrainings 2005! Der Deutsche Motorsportbund hatte zum zweitägigen „Schaulaufen“ und erstem Kräftemessen der neuen Rennsportsaison gebeten, und fast alle folgten dieser Einladung. Nur blöd, daß einen Tag vor dem Training bei uns, wie auch bei allen anderen Teilnehmern eine Mail einging, in welcher die Rede von „Einschränkungen auf der Rennstrecke“ und „möglichen Zeitplanänderungen“ die Rede war; noch blöder, daß diese „Einschränkungen“ im wesentlichen eine echte Baustelle auf dem Kurs und damit ordentlich Dreck auf der Piste bedeuteten, daß „Zeitplanänderungen“ kurzerhand die Streichung eines kompletten Trainingstags bedeuteten verursachte schließlich den Supergau im Verständnisbereichs meines Hirns. Wie mir, erging es wohl auch diversen anderen Teilnehmern, wie sonst wäre zu erklären, daß nach Bekanntgabe dieser Änderungen, gut die Hälfte der 110 angereisten Teams den Heimweg antraten. Wir blieben. Der Fairness halber bleibt zu erwähnen, daß die „Einschränkungen auf der Strecke“ das Training nicht wirklich behindert haben; was den Sicherheitsaspekt angeht allerdings... na gut, wenn man drei Nächte nahezu durchgearbeitet hat um einen ordentlichen Auftritt zu gewährleisten, läuft das Hirn eh nur noch auf Sparflamme und es lassen sich derartige Bedenken ganz leicht verdrängen. Trotzdem meine sehr geehrten Herren vom DMSB: ich denke, das in der IDM verwendete Vokabular bedarf einer ernsthaften Überarbeitung... oder geben Sie doch bitte zumindest ein Faltblatt mit einer Begriffserklärung an uns Teilnehmer heraus... ich verspreche auch, es zu lesen! Nachdem am Samstag also die Zylinder unbefeuert und der Auspuff kalt blieb nutzten wir die Zeit, uns mit unseren Partner wie PIRELLI und ÖHLINS zu unterhalten und die Vorgehensweise für unser „Entwicklungsjahr 2005“ zu besprechen. Am Nachmittag dann noch eine kleine Kuriosität: offizieller Fototermin auf der Start- und Zielgeraden. Alle, noch verbliebenen Teilnehmer der Klasse IDM-SUPERSPORT (4-Zylinder 600ccm, 2-Zylinder 750ccm) trafen sich zum obligatorischen Gruppenfoto. Außerdem je eine Maschine jeder vertretenen Marke... na ja, fast jeder Marke. Aus „politischen Gründen“ hatten die vier japanischen Importeure etwas dagegen, daß unsere DUCATI 749R mit auf’s „Familienfoto“ kommt? Schade. An dieser Stelle möchte ich aber noch einmal bei Herrn Többe vom DMSB danken, welcher es uns ermöglichte, für uns „privat“ ein paar Fotos mit unserer Maschine auf der Start/Zielgeraden zu machen. Daß sich die versammelte Fotografenschaft dazugesellte und augenscheinlich viel Spaß an unserem Vzwei hatte, kann man aber wohl niemandem anlasten. Vielen Dank dafür! Am Sonntag früh ist es dann soweit und wir können endlich das tuen, wofür wir angereist sind: unsere DUCATI raus auf den Kurs führen und Gas geben. Seit meinem letzten und damit auch ersten Ausflug auf der 749R im Hockenheimer Motodrom hat sich doch einiges getan. Die neuen Anbauteile aus dem Hause „desmoworld“ wie Rastenanlage Lenkerstummel und Rennhöcker verändern die Sitzposition doch deutlich Richtung Sport. Vorbei die Zeiten des „Gentleman-Racing“ und zu Beginn doch noch recht gewöhnungsbedürftig, beim „Schulterblick“ seine eigenen Knie zu sehen, entwickle ich doch schnell ein „heimisches“ Gefühl an meinen neuen Arbeitsplatz. Bevor es in den zweiten Trainingsturn geht bekommen wir Besuch von einem, unserer Meinung nach, echtem „Fahrwerksgott“: Herr Pfeffer von ZUPIN-Motorsport und Hauptimporteur für ÖHLINS-Fahrwerke legt Hand auf unsere desmoworld-DUCATI und erschafft in kürzester Zeit ein völlig neues Motorrad, zielgenau, kein wackeln, keine Schläge mehr ins Kreuz, einfach gigantisch. Und dann diese Art ums Eck zu fliegen, das macht richtig Laune, alles geht super direkt und kompakt. Schräglagenfreiheit bis der Helm schleift und dazu der Grip der fantastischen PIRELLI Supercorsa Pro’s... das ist Kurvenhatz aus einer anderen Dimension! Nur schade, daß Rennstrecken nicht nur aus Kurven bestehen, sondern auch aus der ein oder anderen Geraden... im Falle des Lausitzrings sogar aus verdammt vielen davon! Und da zeigen sie uns, daß in der ersten Liga eben nichts elementarer ist, wie schiere Leistung! Die gegnerischen Maschinen brennen ein regelrechtes Feuerwerk das Asphaltband hinab; im Vergleich zu unserem noch serienmäßigen Motor ist das sogar fast als körperlicher Schmerz zu empfinden?! Aber... gebt uns noch ein wenig Zeit, laßt desmoworld sowie Charly Braun und Klaus Eschenbacher, unsere Händler aus Fürth, und natürlich auch uns noch ein wenig in Ruhe weiterarbeiten und wir werden alles daransetzen ein taugliches „Löschmittel“ gegen diesen „japanischen Flächenbrand“ zu entwickeln. Nur noch etwas Zeit. Vom 5. bis 8. Mai geht es zu weiteren Tests an den Lausitzring. Im Rahmen des von Art Motor veranstalteten Renntrainings werden wir weiter an der Performance der desmoworld-DUCATI arbeiten. Ach ja, desmoworld-DUCATI deshalb, da Chris Schipfer, Kopf einer der größten DUCATI-Parts-Anbieter im WordWideWeb, die Zeichen der Zeit erkannt hat und sich dem Projekt „DUCATI in der IDM-Supersport“ angenommen hat. Als Hauptsponsor für die Saison 2005 in der ersten Liga des nationalen Rennsports haben wir mit ihm und seinem Unternehmen nicht nur einen Förderer gefunden, sondern darüber hinaus einen Menschen, der kopfüber mit uns im Rennsport steckt und uns beim Kampf in der IDM mit großem Herzen unterstützt. Denn man darf nicht vergessen: ohne Menschen wie Chris Schipfer, unserem Händler Braun & Eschenbacher und diversen anderen Enthusiasten, wären solche Projekte nicht am Leben zu erhalten und wir hätten eine Meisterschaft, in denen sich 10 Werksteams um einen Titel streiten würden, der letztlich doch eh viel zu oft durch den höchsten finanziellen Einsatz entschieden wird. Sicher, diesen Fall haben wir auch jetzt schon, doch dahinter gibt es eben derzeit noch Privatteams wie uns, die alles daran setzen, die „großen Jungs, das ein oder andere mal ein wenig zu ärgern. Danke Euch allen, die Ihr uns dabei unerstützt! Wir sehen und sprechen uns in 14 Tagen. Jens Hebisch triplespeed Text: Jens Hebisch, 25.04.05 Foto: Schipfer Doch nicht nur das Wochende auf dem Lausitzring platze. Das geplante Ducati-Deutschland Werksteam mit den Fahrern Andreas Bildl (PS Redakteur) und Arne Tode, das die IDM SSP bestreiten sollte kam zu einem sehr späten Zeitpunkt der Saisonvorbereitungen nun doch nicht mehr Zustande (Quelle: PS 5/2005). So bleibt es mal wieder an einem nur mit minimalen finanziellen Möglichkeiten ausgestatteten Privatteam hängen die Farben eines Herstellers zu zeigen. Wir werden euch über die Entwicklung des Triplespeed Racingteams auf dem Laufenden halten und die beiden nach Kräften unterstützen. Gruß GerT Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Empfohlene Beiträge