Zum Inhalt springen

Rohmaterial der Ventile und Ventilsitze


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Gibt es unter uns einen Wissenden, der weiß, aus welchem Material (genaue Bezeichnung) die Ventile und Veltilsitze gefertigt sind?

Wie werden sie wärmebehandelt?

Gibt es unterschiede zwischen Ein- uns Auslassventil?

Mit würde auch reichen das Rohmaterial (und dessen Wärmebehandlung) der Ventile und -sitze eines beliebigen (modernen) Motors zu erfahren.

Desweiteren würde ich gern wissen, wie dicht die Ventile dichten (100% gasdicht oder lassen sie doch ein ganz ganz kleines besschen durch)?

Hintergrund meiner Frage ist ein beruflicher, der (leider) überhaupt nichts mit Motoren zu tun hat.

Geschrieben

Ich weiß es leider auch nicht.

Wenn aber jemand eine Ventilführung und ein Ventil opfern und mir zuschicken würde, könnte ich das (zerspanend) untersuchen lassen.

Das Ergebnis wäre sicher auch für die DoItYourself-Tuner und Instandsetzerfraktion interessant.

:flowers:

Geschrieben

Niemand eine Ahnung? :regret:

Geschrieben (bearbeitet)

HIER steht ein ganz wenig zu den verschiedenen verwendeten Materialien bei Ventil, Sitzring und Führung.

Zu Ventilführungen habe ich HIER noch eine grobe Angabe gefunden, wenige Infos zu Sitzringen DA und Ventilen DORT.

Aber leider nicht so detailliert bzgl. den Legierungen, wie du es vermutlich wissen willst :sad:

Bearbeitet von BlackT
Geschrieben

Danke dir! Aber, wie du schon selbst schriebst, leider zu ungenau.

Geschrieben

hhhhhmmmm..... erinner mich mal nächstes wochenende mal. da schlage ich in meinen büchern nach, aus berufsschulzeiten. wenn es nich dann schon zu spät ist, oder ein anderer noch die gewünschten infos hat.

gruß

Geschrieben (bearbeitet)
Gibt es unter uns einen Wissenden, der weiß, aus welchem Material (genaue Bezeichnung) die Ventile und Veltilsitze gefertigt sind? Wie werden sie wärmebehandelt? Gibt es unterschiede zwischen Ein- uns Auslassventil? Mit würde auch reichen das Rohmaterial (und dessen Wärmebehandlung) der Ventile und -sitze eines beliebigen (modernen) Motors zu erfahren. Desweiteren würde ich gern wissen, wie dicht die Ventile dichten (100% gasdicht oder lassen sie doch ein ganz ganz kleines besschen durch)? Hintergrund meiner Frage ist ein beruflicher, der (leider) überhaupt nichts mit Motoren zu tun hat.
Leider kann man das mit dem Material nicht einfach so pauschal sagen... Meistens sind es Stahlventile, die an der Dichtfläche des Ventilkopfes oder der gesamte Ventilteller mit Molydän, Nickel und Phosphor aufgewertet werden...die exakte Zusammensetzung wird sehr selten bekannt gegeben...da kocht jeder Hersteller gern sein eigenes Süppchen... Auslassventile werden durch Auftragschweissen am Ventilkopf zusätzlich gepanzert. Ventile können, vor allem Auslassventile, mit Natrium gefüllt sein...was zur Kühlung des Ventils beiträgt. Was meinst du mit "Wärmebehandlung" ...die Verbindung der einzelnen Materialien?

Ventile sind nicht durchgängig gehärtet...das würde vor allem bei Auslassventilen nichts bringen, da dort Temperaturen von über 800°C auftreten, was nach dem Härten wieder zum Weichglühen führen würde.

Ventile sollten 100%ig dicht sein...deshalb müssen sie recht aufwändig angepasst (eingeschliffen) werden...der Feinheitsgrad geht dabei bis Schlemmkreide...wird aber selten soweit getrieben...

Bearbeitet von j.-tommy
Geschrieben

http://www.ms-motor-service.de/content2.asp?area=hauptmenue&site=msdprodukte&cls=01&pcat=8&pID=24&upID=2

Das könnte dir vielleicht noch weiterhelfen.

Ansonsten mal bei Mahle nachfragen,die sind Ventilmässig auch ganz gut unterwegs.

Wenns in den Extremtunningbereich geht,MotoGP etc,dann ist KupferBeryllium Sitze und oder Ventile erste Wahl.

Genaue Zusammensetzungen zu erfahren dürfte unmöglich sein wie j.-tommy schon sagte.

Geschrieben

Leider kann man das mit dem Material nicht einfach so pauschal sagen...

Mich interessiert auch eher die Paarung der Werkstoffe von Ventil und Sitz (wenn überhaupt unterschiedlich).

Ob von T, Honda, VW... ist mir wurscht ;)

Auslassventile werden durch Auftragschweissen am Ventilkopf zusätzlich gepanzert. Ventile können, vor allem Auslassventile, mit Natrium gefüllt sein...was zur Kühlung des Ventils beiträgt.

Das ist was, das mir zwar nicht weiterhilft aber ich auch noch nicht wusste. Sehr interessant!

Was meinst du mit "Wärmebehandlung" ...die Verbindung der einzelnen Materialien?

Mit Wärmebehandlung meinte ich eigendlich "Härten der Dichtflächen", wieviel HRC? Ventil härter als der Sitz oder umgekehrt oder beide gleich...

Ventile sind nicht durchgängig gehärtet...das würde vor allem bei Auslassventilen nichts bringen, da dort Temperaturen von über 800°C auftreten, was nach dem Härten wieder zum Weichglühen führen würde.

Jupp

Ventile sollten 100%ig dicht sein...deshalb müssen sie recht aufwändig angepasst (eingeschliffen) werden...der Feinheitsgrad geht dabei bis Schlemmkreide...wird aber selten soweit getrieben...

Wird das in der normalen Serienfertigung so gemacht? Ich dachte, dass die Form- und Lagetoleranzen einfach sehr eng gewählt werden (z.B. Rundheit=0,004 und Rundlauf=0,004).

Das kann man doch viel besser prüfen als jeden Motor extra nochmal auf Dichtheit zu prüfen, oder?

Wenn die Dichtflächen in der Serienfertigung aufeinander angepasst werden, interessiert mich wie es gemacht wird.

http://www.ms-motor-...8&pID=24&upID=2

Das könnte dir vielleicht noch weiterhelfen.

Ansonsten mal bei Mahle nachfragen,die sind Ventilmässig auch ganz gut unterwegs.

Wenns in den Extremtunningbereich geht,MotoGP etc,dann ist KupferBeryllium Sitze und oder Ventile erste Wahl.

Genaue Zusammensetzungen zu erfahren dürfte unmöglich sein wie j.-tommy schon sagte.

Ich glaube nicht, dass Mahle irgend etwas sagen würde. Wollen ja selber verkaufen...

Und aus dem Extrembereich muss es auch nicht sein ;) Standard würde mir schon reichen.

Geschrieben

j-tommy hats schon gut auf den Punkt gebracht.

Zum Thema Ventilsitze:

Diese sind gehärtet und werden in den Zylinderkopf eingeschrumpft, d.h. der Ring wird in Stickstoff gekühlt und dann in den erwärmten Kopf eingelegt, durchs "abkühlen" des Ringes presst der sich in den Kopf (ab 4:30). Anschließend wird der Sitz noch gefräst, das er genau Zentrisch mit der Führung ist.

Das in der Serien Fertigung die Ventile eingschliffen werden halte ich für ein Gerücht, bei denen werden die Ventile eingeschlagen, in einen Grat am Ventilsitz.

Hochwertige Motorenbauer schleifen die Ventile ein.

Der Klassische Weg ist das Einschleifen mit einem kleinen Gummipümpel, der wird auf den Ventilteller gesetzt, Schleifpaste dazwischen und dann hin und her gedreht.

Mir ist das zu langsam, ich nehme einen Benzinschlauch den ich auf der Tassenstößelseite drauf stecke und mittels Akku-Schrauber bewege, einmal Links/Rechts und fertig.

Der hier auch schon genannte Fachbetrieb Mahle hat da sicher eine nicht zu übertreffende Kompetenz, t5net hatte da auch schon mal exklusiven Zugang. :wink:

Grüssle

manni

Geschrieben

Bei volvo LKW'S der neueren generation sind die ventilsitze aus gehaertetem edelstahl. Ueber die ventile hab ich nichts gefunden. Der ventiltrieb wird aus legiertem guss stahl gefertigt.

Mehr habe ich nicht gefunden erstmal.

Geschrieben

Noch mal zum Thema Ventile schleifen:

es ist richtig...heutzutage wird das "Ventileinschleifen" in der Serienproduktion nicht mehr praktiziert……es geht natürlich darum, Zeit zu sparen. Es hat sich gezeigt, dass spezielles Fräsen beim Ersteinbau eine ebenso genaue Abdichtung des Brennraums ergibt....

Das wird dadurch erreicht, dass das Ventil einen minimal anderen Winkel als der Ventilsitz bekommt...

Die dadurch entstehende Dichtgeometrie erzeugt eine perfekte "Anfangsabdichtung" weil die Dichtfläche extrem klein ist…allerdings mit dem Nachteil, dass die Wärmeableitung anfangs auch recht schlecht ist…

Nach und nach passen sich aber die Ventile im Motorlauf relativ schnell an, weil sich diese nicht nur axial bewegen sondern auch tangential…sie „schlagen“ sich sozusagen „drehend“ bis zum vorgesehenen Mass ein…

Das ist zum Beispiel auch ein Grund, warum neue Motoren eingefahren werden sollen.

Beim Nachfräsen weiss jedoch kaum jemand, ob und/oder wie der Motorenbauer die Winkel der neuen Ventile berücksichtigt hat, deswegen müssen in diesem Fall die Ventile immer von hand eingeschliffen werden!

Und noch mal zu den Dichtflächen:

Idealerweise sind beide gleich hart.

Leider ist das aber nicht immer so…und noch viel weniger ist das nachzuvollziehen…es reicht schon aus, wenn die Hersteller verschieden sind.

Geschrieben

Das wird dadurch erreicht, dass das Ventil einen minimal anderen Winkel als der Ventilsitz bekommt...

Die dadurch entstehende Dichtgeometrie erzeugt eine perfekte "Anfangsabdichtung" weil die Dichtfläche extrem klein ist…allerdings mit dem Nachteil, dass die Wärmeableitung anfangs auch recht schlecht ist…

...

Idealerweise sind beide gleich hart.

Super!! Damit kann ich was anfangen!

Dir und allen anderen schon mal besten Dank! :pro:

Geschrieben

schön...

dann noch was zu den Materialien...Mahle (und sicher auch andere) verwendet "Stellite" für die Dichtflächen

http://de.wikipedia.org/wiki/Stellit

Stellit ist ein Hartmetall aus 40-50% Kobalt, 25-35% Chrom, 12-20% Wolfram, bis zu 10% Eisen...

Stellit 6.....Kobaltbasis...HRC 38-42

Stellit 12...Kobaltbasis...HRC 43-49

weitere Beschichtungen sind zum Beispiel:

Colmonoy..........Nickelbasis...HRC 52-56

Wolframkarbid...Nickelbasis...HRC 56-60

so...jetzt ist mein Fundus wirklich erschöpft...

Geschrieben

Hier kann man wirklich noch was lernen.Danke.

Geschrieben

Wolfram Karbid?? ist das nicht auch das was in den alten schweißgeräten ist???

wenn du eine vw teile nummer hast von ventilen und/oder den sitzen kann mein kumpel ein datenblatt beschaffen.

Geschrieben

also,

ventilsitze aus guss- oder sinterwerkstoffen

einlassventile aus silizium-magnesium legierte stähle, auslassventile aus chrom-nickel-stahl.

gepanzerter ventilsitz aus kobalt-chrom-wolfram legierung

in den büchern hier sind schnitt zeichnungen, zeichnungen mit winkel angaben usw. drin, falls......

Geschrieben

Das ist ja klasse. :bounce:

Ich meld mich heute abend mal wegen der Bücher.

Wollte dich ja auch mal fragen, wie es mit dem anderen "Projekt" aussieht. ;)

Geschrieben

tu das.

ooouuuhhhhh..... frag bloß nich............

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Lädt...
×
×
  • Neu erstellen...