URE Geschrieben 8. Juli 2003 report Geschrieben 8. Juli 2003 ach allein, ich kann nich lassen:unsere bernulli-meister ham ja recht. der klitzekleine denkfehler liegt nur darin, oder sie wollten es nicht verraten: ziel des ganzen gebräus ist ja der zylinder. wenn ich also in der sprit-leitung die durchfluß-geschwindigkeit erhöhe, tritt das benzin an der düse in gleicher zeiteinheit in größerer menge aus. (voraussetzung ist eine höhere leistung der pumpe oder ein höherer anderweitig eingebrachter druck). gleich bleibt aber derweil die menge luft, die vom filter bis in die zylinder strömt. auch ändert sich nix an der druckverhältnissen im ansaugtrakt. sprich, das gemisch wird fetter oder die einspritzanlage regelt das,was widerum dazu führen kann, daß ich eine ungleichmäßige füllung des zylinders mit gemisch und reiner luft habe. und das iss alles. und in abhängigkeit vom motor, drehzahl und allem gedöns drumrum, habe ich irgendwo ideale verhältnisse in der zusammensetzung von luft und sprit. die reaktionsfläche des sprits mit der umgebenden luft kann ich durch möglichst feines zerstäuben erhöhen. zündfähig wird mein gemisch ab einem bestimmten verhältnis von luft und sprit. ich versuche mit so wenig sprit wie möglich soviel reaktionsfläche wie möglich und eine bestmögliche durchmischung zu erreichen. das mach ich u.a. indem ich die zerlegung des sprits in feine kleine tröpfchen und deren verteilung mittels druck und düse auf ein meinen anforderungen ideal entsprechendes maß bringe. es kann jetzt gut sein, das die leute von triumph und sagem da geschlampt haben und es besser geht. aber um dann meinen sprit nicht zu fett zu machen, muß ich die öffnungszeit meiner düse verändern und! dafür sorgen, daß in gleicher zeit eine höhere menge luft an der düse vorbeiströmt. also größere airbox mit höherem staudruck, strömungsoptimiert, besserer luftfilterdurchsatz oder nen kompressor. um nicht zuviel "ungemischte" luft in den zylinder nachströmen zu lassen, muß ich die steuerzeiten meiner ventile entsprechend verändern. (spitzere nocken). dann muß ich noch die verdichtung zurücknehmen, denn das gemisch kommt bereits mit höherem druck (stärker komprimiert) an. jetzt muß ich das nur noch so einrichten, daß ich mit möglichst wenigen prameterveränderungen den besten kompromiss für jede drehzahl finde. ja, so einfach ist das. wenn man also lediglich die druckverhältnisse in der spritleitung bearbeitet , hat man nur die halbe miete und der spitzenmäßig unter druck gesetzte sprit verpufft im wahrsten sinne des wortes im saugrohr. außerdem hilft mir der ganze schöne druck nichts, wenn die mögliche strömungsgeschwindigkeit über der förderleistung der pumpe liegt. (von nix kommt nix) denn: der druck hat nix mit der durchflußmenge zu tun. hätte zum abschluß noch den anderen parat: der herr venturi (lustig, was ) hat sich mit seiner venturidüse genau diesen effekt zunutze gemacht: er erhöht den druck durch plötzliche verringerung und vergrößerung des querschnitts. allerdings, kommt dann hinten weniger raus. weil die durchflußmenge die gleiche bleibt. und durch halb geht auch nur halb durch. funzt auch nur in bezug auf den fließdruck. auf den ruhedruck hats keinen einfluß. glit nebenbei auch für gase. die durchflußmenge blebt die gleiche, nur die dichte des gases ändert sich. dekomprimiert ist es dann mehr. ändert aber nix an der durchflußmenge. lässt sich fortsetzen, iss mir jetzt aber zu langweilig. schreib jezz mal was in nen reifenfred oder so. denn reifen mit höherem druck rollen schneller... echt! Auch wenn Dir jetzt der Sack platzt, ich muß schon wieder ketzern. Bei der Venturi-Düse liegst Du wieder falsch. Da wird der statische Druck erniedrigt, deswegen benutzt man das Prinzip auch als Sauger. Durch die Verengung des Querschnitts wird die Strömungsgeschwindigkeit erhöht und (übrigens nach Bernoulli, einfach weil stationär) sinkt damit der statische Druck (Totaldruck bleibt in etwa gleich, weil Verluste gibt's überall). Je nachdem, welche Druck- oder Fließverhältnisse am Sensorrohr herrschen, findet hier ein Ein- oder Ausströmen statt. Herrscht der Umgebungsdruck, wie an Ein- und Ausgang des Rohrs, strömt natürlich was rein. Dann kommt hinten mehr raus, als vorne reingeht (Kontinuitätsgleichung nennt sich das ganze). Find's aber trotzdem nett, mich mit Dir zu unterhalten. Ich hatte bei meiner postulierten Minderleistung bei Druckerhöhung leider die Lambda-Regelung vergessen (übrigens, daß die VW-Pumpe ausreichend Förderleistung für ne Triumph hat, davon geh' ich jetzt mal aus). Da wird wohl die Sagem ihre liebe Not haben, weil kein Kennfeld mehr stimmt. Wenn natürlich der Kat lahmgelegt ist, ist das Gemisch viel zu fett und damit findet Leistungsminderung durch Lastgas statt. Allerdings wird die Maschine dann nie mehr überhitzen. Den Vorteil der feineren Zerstäubung kannst Du getrost vergessen. Der spielt bei der Saugrohreinspritzung gar keine Rolle, weil das Gemisch bis zur Zündung ohnehin komplett verdampft ist. Eine Rolle spielt der Einspritzdruck in Verbindung mit Gegendruck und Düsengröße (gibt zusammen den mittleren Tröpfchendurchmesser) erst bei Direkteinspritzenden Verfahren, insbesondere beim Diesel. Außerdem finde ich es schade, daß es Dir jetzt zu langweilig wird. Viele Grüße und nix für ungut Udo Zitieren
heinz66 Geschrieben 8. Juli 2003 report Geschrieben 8. Juli 2003 Sorry, wenn ich hier zu der interessanten Diskussion auch noch meinen Senf dazugebe. Aber ich kann hierzu folgendes Buch empfehlen: Taschenbuch der Physik, von Oberstudienrat Horst Kuchling, Verlag Harri Deutsch, Thun und Frankfurt/Main Das Gesetz von Bernoulli sagt aus: In einer stationären Strömung ist die Summe aus statischem und dynamischem Druck konstant. Sie entspricht dem hydrostatischen Druck der ruhenden Flüssigkeit. Weiter gilt: Die Summe aus statischem Druck, Schweredruck und dynamischem Druck ist an jeder Stelle einer Stromlinie konstant. Zitieren
triploid Geschrieben 8. Juli 2003 report Geschrieben 8. Juli 2003 Auch wenn Dir jetzt der Sack platzt, ich muß schon wieder ketzern. Bei der Venturi-Düse liegst Du wieder falsch. mea culpa, falsch gedichtet, verkehrtherum gereimt. hab ich davon, daß ich zu faul zum nachschaun war. ansonsten: wenn jemand durchflußmenge sagt, meint er anzunehmender weise nicht fördermenge. wenn jemand membranregler sagt, meint er nicht pumpe. wenn du uns etwas mitzuteilen hast, dann sags doch einfach und 'brüll' nich so. verzichte vielleicht darauf, die begriffe durcheinanderzuschmeissen, um dann den allwissenden larry raushängen zu lassen. wir lernen alle gerne noch was dazu. deshalb sind wir ja hier. und wenn ich mich vergallopiere, und den grundsatz aufhebe, daß der druck einer flüssigkeit die durchflußmenge derselben nicht beeinflusst, dann kann ich doch auch dazu stehen. vielleicht noch erlären, daß das eh in diesem zusammenhang keine rolle spielt. dumm läufts nur, wenn ich behaupte, das wäre so und eigentich die fördermenge meine bzw. über die fließgeschwindigkeit räsoniere. und das mit dem in den wald hineinrufen kennst du doch auch, oder? naja, vielleicht ham wer jetzt alle mal wieder was gelernt. gruß Zitieren
Harri675 Geschrieben 9. Juli 2003 report Geschrieben 9. Juli 2003 Nö Ihr Zwei, gelernt ham' wer nüscht. Aber amüsant wars schon. Zitieren
Friesenbiker Geschrieben 12. Juli 2003 report Geschrieben 12. Juli 2003 unsere bernulli-meister ham ja recht. der klitzekleine denkfehler liegt nur darin, oder sie wollten es nicht verraten: ziel des ganzen gebräus ist ja der zylinder. wenn ich also in der sprit-leitung die durchfluß-geschwindigkeit erhöhe, tritt das benzin an der düse in gleicher zeiteinheit in größerer menge aus. (voraussetzung ist eine höhere leistung der pumpe oder ein höherer anderweitig eingebrachter druck). gleich bleibt aber derweil die menge luft, die vom filter bis in die zylinder strömt. auch ändert sich nix an der druckverhältnissen im ansaugtrakt. sprich, das gemisch wird fetter oder die einspritzanlage regelt das,was widerum dazu führen kann, daß ich eine ungleichmäßige füllung des zylinders mit gemisch und reiner luft habe.und das iss alles. soweit so gut, nur, selbst wenn durch erhöhung des druckes tatsächlich mehr benzin in die saugrohre eingespritz werden sollte, regelt das die einspritzelektronik eh wieder runter, jedenfalls bei fahrzeugen der neueren generation mit 3 wege kat. da allerdings auch nur im geregelten bereich. im ungeregelten bereich (ab ca 2800-3000Upm) wird wie bei den "älteren" modellen nach kennfeldern eingespritzt. was eventuell ein zu fettes gemisch zur folge hätte, die lambda-sonde versifft, und der motor im geregelten bereich auf grunde von fehlinformationen ziemlich beschissen läuft. das größere problem sehe ich allerdings in der druckerhöhung von 3 auf 4bar, das sind immerhin 33% steigerung, ich glaube nicht das die leitungen und anschlüsse dafür ausgelegt sind. Zitieren
Friesenbiker Geschrieben 12. Juli 2003 report Geschrieben 12. Juli 2003 Den Vorteil der feineren Zerstäubung kannst Du getrost vergessen. Der spielt bei der Saugrohreinspritzung gar keine Rolle, weil das Gemisch bis zur Zündung ohnehin komplett verdampft ist. Eine Rolle spielt der Einspritzdruck in Verbindung mit Gegendruck und Düsengröße (gibt zusammen den mittleren Tröpfchendurchmesser) erst bei Direkteinspritzenden Verfahren, insbesondere beim Diesel. bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube du irrst dich da etwas. die feinere zerstäubung hilft in so fern, das der grad der befüllung des brennbaren gemisches etwas besser verläuft, und für eine gleichmäßigere verbrennung sorgt. Zitieren
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